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Gedichte Über Anstand-Moral - Seite 12


Androgyn

Androgyn

„Was bin ich?
Mann oder Frau?
Ich werd aus Dir nicht schlau.
Schufte wie ein Pferd,
auf dem Bau,
meinen Augen ich kaum trau,
bin ich nun Mann oder Frau?“

Lässt mich all die Dinge tun,
die ein Mann zu machen hat,
um die Familie zu ernähren,
den sozialen Status zu gewähren,
der Dir doch so wichtig ist,
Dich gerne an den Anderen misst,
dabei stets Neid in Deinen Augen ist.

Du meinst, Dein Leben ist so trist,
weil Du aus dem Osten bist.
Du hast es dadurch so schwer...
Dein Leben schwarz wie Teer.
Andere hatten eben Glück,
sie haben geerbt ein Haus am Stück,
Eltern gesegnet Kinder mit Gaben,
gesichert die Zukunft haben.





Oberflächlich gebe ich Dir Recht,
dafür sind sie der Eltern Knecht.
Brauchen uns nicht zu bedanken,
nur für die Kredite bei den Banken.

Ich komme von der Arbeit heim,
einkaufen,
Kind versorgen,
spielen,
Wäsche waschen,
sauber machen,
und dann,
Abendessen kochen nebenan.

Danach gehe ich ins Büro.
Arbeite an den Sachen,
bis in die Nacht,
die Dinge ranzuschaffen,
die Du, Dir so wünschst,
ich glaube,
Du spinnst.

Um das ganze abzurunden
habe ich den Sport gefunden.
Dreimal in der Woche
in das Fitnessstudio,
dazwischen im Büro.




Meinen Körper stärken,
die ganze Last tragen,
um nicht zu versagen.
Drei Runden Kurse,
in die Sauna mit letzter Kraft,
ausgepowert die Emotionen,
falle ich in der Nacht,
neben Dir ins Ehebett.
Das findest Du sehr nett.

Nach der Arbeit musst Du ruhen,
vorm Fernseher mit Hausschuhen.
Kannst Dich nicht verbrennen,
...hinter Gelt herrennen.

Nach der Arbeit treiben lassen,
voll und ganz auf mich verlassen.
Verträge unterschreibst Du blind,
weil es, anscheinend nur meine sind.

„Bist Du für all das blind?
Denkst Du nicht daran,
dass die Blase irgendwann,
mal platzen kann?“

Spürst meine Kraft nicht schwinden?
Wie ich Kämpfe mit den Winden?
Keine Nacht mehr schlafen kann?
Ich fühle mich, wie ein Mann!


Bist Du als Frau nicht privilegiert,
dass Dein Mann Dich nicht regiert?
Kannst alle Sachen machen.
Es lassen richtig krachen.

Solange Du hast Deine Ruhe,
fragst nicht nach meinem Getue.
Welcher Mann macht das schon.
Ich tanz Dir auf der Nase rum,
dass nimmst Du mir nicht krumm.

„Hast Du mir nicht zugehört,
dass mich Dein Verhalten stört?
Kannst mir nicht ein bisschen helfen,
so wie im Märchen die Elfen,
die den Rücken heimlich stärken,
ohne, dass es Andere merken?“

Dazu hast Du keine Lust.
Es mache Deinem Chefe Frust,
dass Kollegen tun es mit Lust,
nach der Arbeit weiterwirken,
Pflanzen für Andere Birken,
sind dann an der Arbeit müde,
ruhen sich auf der Arbeit aus,
danach schmeißt der Chef sie raus.

Die Gespräche machen mich müde,
...immer nur eine Plattitüde.


Du möchtest von der Arbeit kommen,
Dich in unserem Erfolg Sonnen.
Dein Bierchen trinken ab um acht,
dann ins Bett fallen ganz sacht.

Morgens stehst Du fein auf,
setzt Dich an den gedeckten Tisch,
Wie „Tischlein deck Dich.“
Woher es kommt,
interessiert Dich nicht.
Lässt mich überall im Stich.

„Mutter,
was soll ich nur machen,
mein Mann lässt es nicht krachen.
Wir sind doch noch so jung,
müssen für das Alter vorsorgen.
Das Geld abzahlen,
was wir uns borgen,
bei den Banken mit Sorgen.

Ich schaff´s nicht mehr allein,
Das wird unsere Ehe entzweien.
Wir sind schon so lange,
den Weg gegangen,
bekamen unser geliebtes Kind,
ich will es nicht aufgeben
wie andere geschwind.



Sich einen Ersatz besorgen,
denken nicht an morgen,
Leben in den Tag hinein,
sind am Ende, dann allein.“

„Liebe Tochter,
beschwer Dich nicht.
Schau Dir andere Männer an,
die sind kein Gedicht.

Sind schlecht zu ihren Kindern,
schlagen ihre Frauen, saufen, Huren,
Party machen...
All das macht Dein Mann nicht,
die Ehe man nicht bricht.

Mir ging´s genau wie Dir,
schau unsere Ehe an,
wir haben es geschafft,
auch Dein Vater niemals rafft,
dass ich mich kaputt gemacht.

Mein Herz ist heut krank,
das ist der Dank.
Trotzdem bin ich weiter,
mit Deinem Vater heiter.“





„Bruder,
ich brauche einen Rat.
Was soll ich nur machen...?

Schwester,
Du nahmst Dir einen dummen Mann,
Du musst begreifen,
der das tun muss,
der im Kopf, hat nicht nur Humus.

Das Geschlecht ist heut egal.
Die Schwarzer hat ein Buch geschrieben...
Es steht bei Mutter im Regal,
dort ist es auch geblieben.“

Was soll ich nur tun?
Mein Körper wird immer schwächer.
Ich trau´s mir nicht zu sagen.
Bin noch jung, in diesen Tagen.

Okay, dann werd ich weiter machen,
die ganzen Sachen mir aufbürden,
die ein Mann tun sollte in Würden,
die Familie stark zu machen.

Okay, ich lass es alleine krachen.
Mutter hat es auch geschafft,
die ist zwar heute schwach,
weil sie sich hat verbrannt,
deshalb ist ihr Herz, so krank.
Wer ist hier der Dumme,
in der ganzen Summe?
Die Antwort habe ich bekommen,
darin kann ich mich nicht sonnen.

Der kluge Mensch lebt länger,
ist gesund,
wenn sich Andere für ihn,
den Rücken wund geschund.

Verantwortung anderen überlässt,
seine Seele, hängt ins Geäst,
wie ein Fähnchen im Winde dreht,
weil´s einfach leichter geht.

Dem Winde auszusetzen,
hinter dem Gelde, her zu hetzen.
Das ist anstrengend und schwer,
„Mann“ segelt lieber auf dem Meer.
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Eine kleine Anregung zum Nachdenken ...

Jeden Tag ist es immer dasselbe.
Mum sieht, es geht mir schlecht, wirft mir vor,
mein Leben nicht auf die Reihe zu bekommen. 

Ich solle mir endlich Arbeit suchen,
zusehen, dass ich ausziehe.
Ach ne ... Als ob ich das nicht versuchen würde. 

Leider stehen mir meine Depressionen
und Angstzustände im Weg, die sich negativ
auf meinen Körper auswirken.

Negativ auf meinen Körper, negativ auf mein Leben,
aber das sieht sie natürlich nicht.
Keiner von beiden sieht es.

Ich sehe doch gesund aus, also muss es mir doch gut gehen ...
Tut es aber nicht, verdammt nochmal! 

Mum und Dad laufen blind durch die Welt,
betrachten alles nur oberflächlich,
hinterfragen nichts und nehmen alles einfach so hin.

Die beiden schieben einander die Schuld
für irgendwas in die Schuhe,
können sich ihre eigenen Fehler selber nicht eingestehen!

Immer sind es die anderen ...
Ich frage mich andauernd,
wieso ich keine liebevolle Familie abbekommen habe.

Wieso immer alles so scheiße gewesen ist. 
Im Gegensatz zu meinen Geschwistern
hatte ich ernsthafte Probleme in meiner
Jugend und musste mich irgendwie durchboxen. 

Wieso war keiner von ihnen für mich da? 
Ja, ich habe mich im Stich gelassen gefühlt.
Wenn schon unsere Eltern so verkorkst waren,
wieso waren meine Geschwister dann nicht für mich da?

Haben mich verteidigt oder in Schutz genommen?
Tja, diesen Kampf musste ich alleine durchstehen
und den habe ich verloren  ...

Wenn ich draußen spazieren gehe oder im Bett liege,
schießen mir tausend Fragen durch den Kopf. 
Fragen, auf die ich keine Antworten habe.

Wie z.B. Was stelle ich mit meinem morgigen Tag an?
Wie lange bleibe ich diesmal im Bett liegen?
Womit muss ich mich morgen schon wieder auseinandersetzen? 
Wie lange werde ich wohl diesmal auf meinem Bett sitzen
und Löcher in die Luft starren?

Diese Grübeleien sind furchtbar und nervig.
Rauben mir meinen Verstand und verfolgen mich
in meinen Schlaf hinein, bis hin zu meinen Träumen.

Eine Endlosschleife von Qualen,
die mich seit Jahren nicht in Ruhe lassen ...

Es gibt Menschen,
deren Verhalten mich einfach anwidert!
Ich bin auch nicht perfekt.
Ja, ich habe mal etwas geklaut, gelogen
und ich war ein zickiges unhöfliches Mädchen. 

Aber ich habe nie jemanden ernsthaft körperlich verletzt
oder umgebracht. 
Wieso tut man sowas?
Einen Menschen töten?
Was geht in solchen Menschen vor?

Auch Fragen,
die sich nicht so leicht beantworten lassen. 
So etwas macht man nicht! 
Liegt es an unseren Trieben?
Daran, dass einige Menschen ernsthaft krank und gestört sind?
 
Es gibt die absurdesten Gründe, wieso ein Mensch so handelt,
wie er gehandelt hat  ...
Diese lassen mich mit dem Kopf schütteln
und machen mir ehrlich gesagt Angst.

Ich kann nicht mal ohne Pfefferspray draußen
durch den Park spazieren gehen,
der direkt vor unserer Türe ist,
ohne jemandem zu begegnen,
der sich zwielichtig verhält ...

Wo kann man sich heutzutage sicher fühlen? 
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht ...

Ohne irgendwelche Vorurteile zu haben ...
Ob Ausländer oder Deutsche,
wir verhalten uns beide respektlos. 
Beide Parteien müssen mit Vorurteilen leben.

Wir deutsche werden als ’Neonazis’ beschimpft
und die Ausländer müssen sich auch andauernd irgendwas anhören.
Dabei sind nicht alle Menschen gleich!

Selbst wenn mal einer aus der Reihe tanzt,
müssen die anderen nicht gleich auch so schlecht sein.
Wo liegt das Problem, einfach mal in Frieden zu leben
und sich gegenseitig zu unterstützen?

Dafür sind die Menschen wohl zu verschieden.
Jeder hat seine eigene Sichtweise, auf das Leben. 
Dabei sind wir die gefährlichste Spezies auf diesem Planeten ...

Das sind auch so Themen,
über die ich die ganze Zeit nachdenke.
Dabei könnte mir das doch alles egal sein.
Was zählt, ist mein Leben und nicht das der anderen!

Leider leben wir in einer Gesellschaft,
die uns unter Druck setzt und nicht mal anständige
Vorbilder vorzuweisen hat. 
Wir leben in einer Gesellschaft,
die auch Menschen wie mir gegenüber Vorurteile hat ...

"Depressionen, das ist doch nur eine Phase.
Das muss man doch nicht ernst nehmen."
Oder "Man kann es auch übertreiben. Anderen Menschen
geht es schlechter." 

Und wieso begehen dann so viele deswegen Suizid? 
Kann mir das mal jemand beantworten?
Wieso verhält sich die Gesellschaft teilweise so unmoralisch? 
Kann nicht einfach jeder so akzeptiert werden, wie er ist? 

Dieser Druck und diese Erwartungen
treiben mich in den Wahnsinn und
ich kann denen nicht gerecht werden ...

Es gibt einfach viel zu viele Fragen, die nicht beantwortet werden können. Fragen, die Millionen zu Diskussionen anregen.
Fragen, die Menschen zum Nachdenken anregen
und zum richtigen Handeln bewegen sollen ...

Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich zu einigen Dingen sagen soll. 
Deswegen schweige ich lieber und philosophiere vor mich hin.
Denke darüber nach, wie sehr mir die Welt Angst macht.

Bin ich überhaupt dafür gemacht? Für das Leben?
Bin ich bereit, mich der Herausforderung zu stellen?
Einfach zu leben? 
Auch darauf, habe ich keine Antwort  ...


© Lily .N. Hope
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