Gedichte über Angst (Seite 137)

Bombenspiele

Bombenspiele

©Hans Hartmut Karg
2017

Dumme müssen Bomben zünden,
Denn sie wollen nicht verwinden,
Dass Frieden doch Dauergesetz –
Erhalten bleibt ihr Angstgehetz'.

Der kleine Geist braucht seine Bombe,
Er will gar keine süße Blonde,
Denn er bleibt immer machtbesessen
Und hat der Liebe Lust vergessen.

So zündet er die Bombe gern:
Er sieht sich als der Welten Herrn,
Sieht nicht die Wirkung für die Erde,
Getragen von Hofschranzen, Herde.

Ändert die Erde ihre Bahn,
Wenn dann durch des Tyrannen Wahn,
Sie aus der Bahn abweichen muss,
Ist hier für alles Leben Schluss!

*

Vereinsamung

Gefräßig in der Verlassenheit
frißt sich die Stille in die Seele
Sie frißt und frißt bis eine Höhle
geschaffen wurde mit der Zeit

So ausgehöhlt und leer,
das nicht ein Krümel Lust
sich noch in ihr befindet.
Auf leerer Schale lastet schwer
Verstummen, lautlos verkündet.

Vereinsamung – Verlassenheit als Seelentod
gestorben gleichwohl man noch lebt
und in dieser bitteren Not
kein schriller Hilferuf, der hier
nach außen geht!

Kliff

Träumend an des Weltes Kliff
Abgrund mit kalkweißen Riff.
Ein Moment nur einen Schritt,
verspricht einen wilden Ritt
und das allerletzte Gebot
in der allerletzten Sekunde,
ist der Tod.
Ein zerschellen auf den Felsen,
fern von gaffenden Hälsen.
Ruhe nun für immer.

Schmerz!

Brutaler Schmerz
wird kaum geglaubt.
Siehst dich hängen,
vom Leben beraubt.

Chronische Attacken
steigern deine Not.
Der leidende Körper
derzeit dein Brot.

Endlich Gespräche
auf Augenhöhe geführt,
hat deine Hoffnung
ganz tief berührt.

Weh

Was ist mein weh
Heute früher
Oder späte
Nur noch einzige
Ich gehe
Wohin
vermutlich ins bett
Immer und wieder
Schreibe Ich dass nieder
Ich denke an nichts
Ausser was gibt's
an statt mein leben
tot oder einsam
wie ruhe
vor abend
es hat gefallen
nach dem essen
Im fernsehen welt
Aber natürlich
wie im augenblick
es ist alt
aber auch schon gut gewählt.

Gedichte über Angst - Seite 137

Bombenspiele

Vereinsamung

Kliff

Schmerz!

Weh