Gedichte über Alltägliches - Seite 980

und der Mensch ist unverbesserlich


die Technik

Manchmal spielt sie eben nicht mehr mit,
und der Mensch vergleicht sie dann,
nimmt sich die Freiheit halt, mit"Schitt",
was man nicht nachvollziehen kann.

Wie kam er da bloß auf dieses Wort,
ist doch eine Masse ganz anderer Art,
sicherlich wohl auf dem stillen Ort,
streikt diese halt, kommt nicht in Fahrt?

Wie der Mensch halt eben so ist,
geht nichts mehr, greift er zu jenem,
ginge ja auch milder, so wie"Mist",
denkt nicht dran, sie für zu schämen.

So muss die Technik, wohl oder übel,
den Vergleich hinnehmen, versagt sie da,
naja, mit dem Inhalt von so´m Kübel,
wie wir wissen, gab`s die früher ja.

Was ist leichter geworden?

©Hans Hartmut Karg
2018

Plätzchen buk man damals noch selber,
Man war ländlich orientiert.
Als Kind streichelte man die Kälber
Und ward von den Eltern geführt.

Man durfte die Öfen noch schüren,
Im Winter war es bitter kalt.
Mancher musste die Rute spüren,
Holte Holz aus verschneitem Wald.

Damals sagte man noch „Grüß Gott!“,
„Gesundheit!“, wenn einer nieste,
Lebte ständig im Alltagstrott,
Weil noch kein Globalnetz sprießte.

Natürlich ist's leichter geworden:
Es lebt die Bequemlichkeit!
Man beschickt den Süden und Norden –
Ein Handy bringt ja Freiheit!

*

und heißt jaja nicht......?


schau ins Land

Sind doch schon viel zu viel im Land,
musst sich die Merkel wohl eingestehn,
als sie neulich auf der Zugspitz stand,
und durch ein Fernglas tat da sehn.

"Aber kürzlich war ich ja mal im Hart!"
Und dann kam der Brocken noch ins Spiel.
Wohl die beste Ausred, gäb`s dafür Charts?
"Von da oben, da zählte man nicht soviel!"

Es kam sicherlich auf der Zugspitz wohl
zur Einsicht, man wollt zurück ins Tal,
doch die Seilbahngondel war"proppevoll",
hieß warten, oder man macht sich schmal.

Man machte sich schmal, kam grad noch mit.
Eine"Flüchtlingsgondel", wie man hörte und sah,
die wohl einen Ausflug da grad bestritt?
"Germany good!"Da einer und die Merkel:"Jaja!"