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Gedichte über Alltägliches - Seite 1283

Ruf doch mal an !

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Jeden Tag wird konstatiert,
was bei ander'n so passiert,
meißt verpasst man Anfang oder Schluß,
doch man erfährt's in Bahn und Bus.

Sie steigen ein und nehmen Platz:
Bist du noch da ?... Hallo mein Schatz !
Ich komm gleich heim, was gibt's zu essen ?,
hast du den Auflauf nicht vergessen ?....

Erst war ich da, dann war ich dort...,
war Selma heute schon zum Sport ?
Bringst du das Leergut fix noch weg ?,
wir treffen uns heut' Abend im Eck...

Man will das alles gar nicht wissen,
doch hört man raus: "Alles beschissen !"
Der Chef hat wieder Lohn gekürzt,
man macht sich Luft, man ist bestürzt.

In der Firma läuft's nicht blank,
die Bank vergibt kein Kleinkredit,
die Kinder schon seit Tagen krank,
dafür die Schwiegermutter fit.

Ich steig jetzt aus, mir wird's zu bunt,
jetzt schimpft der auch noch über'n Hund.
Es wir gelabert ohne Pause,
die ganze Fahrt lang, bis nach Hause.

So war'n wir früher nicht vernetzt,
ham uns "still" in den Bus gesetzt
und für den "Anruf auf die Schnelle"
gab's weit und breit nur "eine" Zelle.

Man rief sich an wenn's wichtig war,
der Mensch kam ohne Handy aus.
Heute gibt man alles Preis
und wie wer tickt weiß Mann und Maus !
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Kopf hoch !

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Die Gesundheit meint es oft nicht gut,
es fehlt die Kraft, es fehlt der Mut,
man ist erschöpft und jede Arbeit wird zur Plage,
man fühlt sich platt in jeder Lebenslage.

Doch Aufgeben ist niemals 'ne Option,
man sagt sich halt: "Ich schaff das schon !
Und ist sie noch so groß die Plage,
es kommen wieder bessere Tage !"

Man macht aus allem das Beste draus,
sucht sich "die guten Tage" aus,
es hilft kein Jammern, kein Gezeter,
denn sein Päckchen trägt ja jeder !
Jens Gottschall Gedicht zur Merkliste

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Kaffeezeit / Guten Morgen !

*****

Ohne Kaffee geht es nicht,
am frühen Morgen und Nachmittags ist Kaffee Pflicht,
denn ich lieb' die feine Bohne,
was wär ein Stückchen Marmeladenbrot ohne... ?

Auch zum Kuchen schmeckt er fein,
mein Bohnenkaffee der muß sein;
"zweimal täglich" Minimum,
doch nicht zu stark, sonst haut's mich um !
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Wenn der Verstand auf der Strecke bleibt

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Man trampelt über frisch bepflanzte Beete,
man beschmiert frisch gestrichene Hauswände
und schafft es sogar
Wegeleuchten aus der Verankerung zu reißen.
Die Liste setzt sich fort,
umsonst sind Beschwerden und mahnende Worte,
es gibt zu viele Uneinsichtige von der Sorte.
Jeden Tag erlebt man blinde Zerstörungswut,
keiner macht was dagegen;
das tut unserer Gesellschaft gar nicht gut,
weil die Verantwortlichen wenig Wert auf Erziehung legen.
Jens Gottschall Gedicht zur Merkliste

Leben in den Bergregionen

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Schön sehen sie aus, die verschneiten Bergregionen,
man sieht sie täglich in den Panoramabildern
und denkt: "Da würde ich auch gerne wohnen".
Für uns sieht alles traumhaft aus,
als Urlaubsgast hält man's dort auch 'ne Weile aus.
Doch jeden Tag die Neuschneemassen räumen,
ist auch nicht das, wovon die Bergbewohner träumen.
Sie sind's gewohnt und sehen den Winterdienst als ihre Pflicht;
als Fremder sieht man nur die schöne Berglandschaft,
doch die mühsame Arbeit der Menschen die dort leben,
im Sommer wie im Winter, die sieht man eher nicht.
Jens Gottschall Gedicht zur Merkliste

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