-Fiktion -
Santiago - in einer Wechselstube,
hockt ein dickwanstiger Ganovenbube
in abgeschabter, verbeulter Cadyhos
und zählt emsig amerikanisches „Moos“,
hält ein Streichholz an einen Dollarschein ran,
zündet sich damit eine Havanna an,
lässt wohlgefällig seine Blicke gleiten
über Banknoten, die Gewinn bereiten -
neben ihm sein muskulöser Leibwächter,
dessen Miene gestattet kein Gelächter,
er hält ne Schusswaffe in der rechten Hand,
ne zweite lugt hervor überm Gürtelrand -
ein Geldfälscher stopft nen Seidenpapierrest
in eine Apparatur, die „Blüten“ presst,
legt diese dann ab in eine Kassette
und versiegelt sie mit einer Plakette –
die Stadtganoven arbeiten Hand in Hand
im von Kriminalität geplagtem Land,
um sich an den Touristen zu bereichern,
deren Geld, Wertsachen sie zuhauf speichern.