Titel | ||||
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130 | Mein schönster Traum | |||
Vorschautext: Am Waldrand unter’m Buchenbaum schlief ich einst ein. Es drang durch meiner Lider Saum ein grünlich-goldner Schein. Hatte gerad’ noch wahrgenommen ein leises Säuseln im Wind, dann ist ein Traum gekommen, der trug mich fort geschwind. Ich konnt’ auf einmal schweben durch Raum und durch die Zeit- ... |
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129 | Strom der Zeit | |||
Vorschautext: Wenn es nur noch der eigene Gedanke ist, der zu dir spricht und es wird lauter der Ruf, der aus der Tiefe dringt, dein Körper unter der Last des Lebens bricht und kein Freudenlied mehr für dich erklingt, dann wünschst du dich in die Jugend zurück, als du glaubtest, du hättest alle Zeit der Welt, doch in die Zukunft ist trübe der Blick, der Strom der Zeit ist’s, der dich hält. |
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128 | Träume | |||
Vorschautext: Wenn Träume meinen Schlaf erobern, bin ich in einer and’ren Welt. Ich bin dann tief unter dem Meer, oder mitten im unendlichen Sternenzelt. Ich tauche tief unter den Meereswogen, werde von Nixen durch ihr Reich gezogen, bestaune hoch im Weltenall Millionen Sterne an der Zahl. Ich fühle mich sicher, ich fühle mich frei, doch wenn ich erwache, ist es vorbei. ... |
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127 | Mummenschanz | |||
Vorschautext: Tagträume, nachts Mummenschanz, in die Ferne geht der Blick, du siehst der Nebel Schleiertanz und suchst verlornes Glück. Der Inhalt, der den Tagen fehlt, ging lautlos mit der Zeit, das Vakuum, das nachts entsteht, macht in der Seele sich breit. Der Trauermantel steht dir nicht, es ist zu schwer das Tuch, ... |
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126 | Das Bäumchen | |||
Vorschautext: Würd so gern ein Bäumchen pflanzen, einmal noch in meinem Leben, ganz mein Leben danach richten und ihm alle Obhut geben. Auf den Schlaf würd ich verzichten, um es ständig zu behüten und es würde mir das danken, sicher bald mit ersten Blüten. Werd ihm alle Liebe schenken, Pflege lassen angedeihen, ... |
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125 | Gedanken hinter Gittern | |||
Vorschautext: Wenn Gedanken Flügel hätten, ließ ich sie fliegen. Der Brut wächst ein Gefieder nicht, wird sie nicht zum Worte, das man spricht- so könnt man Gitterstäbe biegen. |
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124 | Gespräch mit dem Tod | |||
Vorschautext: Ich sprach im Traum heut mit dem Tod, fast wie Freunde waren wir, doch hab ich ihm auch widersprochen, gesagt, woran gelegen mir. Bitte nimm mir heut noch nicht der Vögel Lied und das Grün der Wiesen, noch sehn ich mich nach Sonnenlicht, möchte jeden Strahl genießen. Ich sehe den weißen Wolken nach, lausche, wie der Wind in Bäumen singt ... |
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123 | Wer keine Narben trägt | |||
Vorschautext: Manch spitzer Dorn hat dich geritzt, beim Gang durch das Dickicht des Lebens, mach Stachel noch tief im Fleische sitzt, alle Abwehr oft vergebens. Doch wärst den Dornen du gewichen, hättest dich vor jedem Schmerz gescheut, wär so öd dein Leben wohl verstrichen, das hättest du eines Tags bereut. Wenn einer keine Narben trägt, er vom Leben nicht viel weiß, ... |
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122 | Im Netz | |||
Vorschautext: In des Lebens Netz sind wir gefangen, für immer eingeschlossen, können Freiheit nicht erlangen, so mancher ist verdrossen. Es erblickt ein besseres Land, des Daseins neue Seite, wer schaute über Netzes Rand und sich daraus befreite. |
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121 | Geheim | |||
Vorschautext: Was in meinem Kopfe geistert, das bleibt allezeit geheim, ich bin’s, der die Gedanken meistert- so manches ersticke ich im Keim. Doch manches wird auch ausgesonnen, wird mit Wonne lang durchdacht, wird in langen Fäden ausgesponnen, am Tage, natürlich auch bei Nacht. Was da unterm Dache köchelt, was da selten wirklich ruht, ... |
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120 | Jede Sekunde | |||
Vorschautext: Jede Sekunde stirbt ein Augenblick und so ein Stück von unserer Zeit, keiner kommt davon zurück, drum bedenke ihn mit Dankbarkeit. Die, an denen du dich freutest, nimmst du gerne mit in alle Zeit, doch auch, was zutiefst du reutest, sei zu tragen stets bereit. Gehen die Augenblicke auch dahin, was sie brachten geht nicht verloren, ... |
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119 | Harmonie des Lebens | |||
Vorschautext: Nicht du gibst den Ton an, sondern das Leben. Beherrschst du nicht die Melodie, bist du es, der die Misstöne erzeugt. Es hilft nicht, die Ohren zuzuhalten- studiere die Harmonie des Lebens, dann beherrschst du die Lebenskunst. |
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118 | Mach die Augen auf | |||
Vorschautext: Die Welt liegt dir zu Füssen, drum mach die Augen auf, schenk ihr stets Beachtung- schließlich lebst auch du darauf. Wenn’s passiert, so manches dich empört, sogar die Fliege an der Wand dich stört. Doch geht es der Umwelt an den Kragen, hast du, wie viele, nichts zu sagen. Du nimmst es hin und schaust auch zu, so manchen Frevel begehst auch du! ... |
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117 | Blaues Band | |||
Vorschautext: Stiller Gedanke, komm führ mir die Hand, geh ein Stück mit mir auf dem blauen Band. So lass ich dich los, schicke dich hinaus, nun werde groß und breite dich aus. Du kamst so aus mir, ich hab dich geboren, ... |
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116 | Das wahre Glück | |||
Vorschautext: Was irrtümlich wir halten für Glückes Zeichen, was uns erfreuen sollt, ist oft nicht zu erreichen. Was die Welt zu bieten hat,was wichtig ist und wiegt, für unsere Augen oft im Verborgenen liegt. Wehklage nicht, wenn’s Glück dir fehlt, weil du so übersiehst, was wirklich zählt! |
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115 | Deine Gedichte | |||
Vorschautext: Willst du über dich berichten, dir jedoch die Worte fehlen, dann suche dich in deinen Gedichten, sie können über dich erzählen. In allem, was du schreibst da nieder, da findest du dich selbst auch wieder. Auch wenn du kunstvoll es herüberbringst und bewusst abstrakt verschlingst, es ist ein Stück von deiner Welt, wenn auch die Phantasie erzählt. Du glaubst deine Gedanken hinter einem Schild, wenn du mit Worten malst ein Bild, ... |
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114 | Das Glückskleeblatt | |||
Vorschautext: Nahm ein altes Buch hervor, es lag so manches Jahr, da störte mich ein Eselsohr, das grundlos dort nicht war. Als ich die Seite aufgeschlagen, da hab ich es entdeckt, ein gepresstes Kleeblatt wars, das ich da einst versteckt. Als ich noch nicht sechzehn war, das viel mir plötzlich ein, ... |
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113 | Dahinter liegt der Horizont | |||
Vorschautext: Zeit ohne Inhalt, Form ohne Gestalt, der Wind nahm den Duft der Blüten mit, die letzten Melodien sind längst verhallt, leicht wankend gehst du Schritt für Schritt. Der Kerzenschein erreicht dich nicht, doch behütest du ihn immer- ist er auch spärlich - bringt keine Sicht- er ist der letzte Hoffnungsschimmer. Schwer das Herz und die Welt ist leer- siehst eine graue Nebelfront, ... |
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112 | Es kam der Tag | |||
Vorschautext: Man denkt, man habe alle Zeit der Welt, habe die ewige Jugend für sich gepachtet, hat nie die Tage und Stunden gezählt, hat die Alten kaum beachtet. Es kam der Tag, fast von Heute auf Morgen, als man das Alter bei sich entdeckt, man machte sich auf einmal Sorgen, hat vor’m Spiegel sich erschreckt. Das Alter, es kommt mit großen Schritten, es beschneidet den Alltag in mancher Frage, ... |
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111 | Du bist der Himmel | |||
Vorschautext: Auf der Suche nach dem Himmel ich mich oft selbst verlor, ich stellte phantastische Horizonte mir vor. Es führten in die Irre Wünsche und Phantasien, das Leben floss mit den Erkenntnissen dahin, doch behielt ich die Hoffnung auf Erfüllung bei mir- nun weiß ich, der Himmel ist hier bei dir. |
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