Gedichte über Zweisamkeit - Seite 16

Es war einmal ein junger Hengst
Der kannte diese Frau schon längst
Beide liebten, hassten und schlugen sich
Ihre Lust stand ihnen stets zu Angesicht

So kam es wie es war vorgesehen
Sie konnten sich nicht mehr widerstehen
Die jungen Wilden begehrten einander sehr
Wollten den Anderen nur noch mehr

Das Verbotene war nur allzu verführend
Und ihre Liebesgeschichte durchaus rührend
Was bisher blieb unausgesprochen
Beider Beziehung war längst abgebrochen

Entfremdet hatten sie sich nie
Ihre Liebe, die gedieh
Liebten sich wie lange nicht zuvor
Hatten füreinander ein offenes Ohr

Man würde fast falsch denken
Und ihnen den Beziehungsstatus anhängen
Ein Paar waren sie jedoch nicht
Waren Vertrauen und Kommunikation stets zu schlicht

Die Ironie hinter dem plötzlichen Wandel
Gleicht einer listigen Schande
Lebten nun getrennt besser als zusammen
War Liebe und Lust neu in Flammen

Der Sex jedes Mal aufs Neue ein Feuerwerk
Aber viele Gefühle danach steuern gegen einen Eisberg
Man kennt´s vom Fressen und der Moral
Jene Stunden danach eine einzige Qual

So ist das mit Liebe und Lust
Sie enden nicht selten in Frust

Die Liebe brennt so wie ein heißes Feuer,
sie glüht im Herzen ganz tief drin.
Sie kostet nichts und ist doch auch so teuer,
sie gibt dem Leben erst den Sinn.

Sie kommt zu uns wenn man es nicht erwartet,
sie wärmt die Seele wie der Mai.
Mit ihr wird alles noch mal neu gestartet,
das alte Leben ist vorbei.

Die Liebe kann ein hartes Herz erweichen,
selbst Kranke macht sie schnell gesund.
Durch sie gehört der Bettler zu den Reichen,
mit ihr wird alles schön und bunt.

Sie lässt die Herzen sanft und leise fliegen,
man schwebt auf Wolken frei und leicht.
Nur sie kann endlich Hass und Streit besiegen,
es gibt nichts was der Liebe gleicht.

Sie macht die Menschen plötzlich wie betrunken,
so wie der Wein geht sie ins Blut.
Die Liebenden sind ganz im Glück versunken,
die Liebe ist das höchste Gut.


© Kerstin Mayer 2021