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Gedichte über die Zukunft - Seite 78


Es lebe die Poesie!

Leise flüsternd höre ich sie,
die Stimme in meinem Kopf,
welche mich in den Wahnsinn treibt,
mich andauernd runterzieht.

Ich lasse alles raus,
lasse meiner Kreativität freien Lauf,
schreibe sämtliche Gefühle nieder,
und gebe sie als Gedichtform wieder.

Kann so sämtliches verarbeiten,
meine Vergangenheit loslassen,
meine Emotionen in Worte packen,
mein Ich reflektieren.

Darüber nachdenken,
was gewesen ist,
heute passiert,
in der Zukunft sein wird.

Möchte mich mitteilen,
anderen Menschen helfen,
jemandes Vorbild sein,
für mich selber stark sein.

Schreiben bedeutet für mich,
innere Ausgeglichenheit,
Bilder entstehen zu lassen,
mich selber auszufüllen.

Meine Worte sollen berühren,
zum Nachdenken anregen,
Trost spenden,
Emotionen auslösen.

Wollen wir nicht alle gehört werden?
Respektiert und verstanden werden?
Uns mitteilen und Kritik ernten?
Über Tabuthemen sprechen?

Wenn schon keiner zuhört,
außer dem weißen Blatt Papier,
es behält jedes Geheimnis für sich,
ich kann ihm vertrauen.

Dunkel und düster,
wenn ich zurückblicke,
möchte alles vergessen,
halte stattdessen alles fest.

Meine liebste Tätigkeit,
das Schreiben von Gedichten,
nur dir kann ich mich anvertrauen,
lege mein Leben in deine Hände.

Glücklich und zufrieden bin ich,
euch mit allen Menschen zu teilen,
Hoffnung zu geben,
für Menschen da zu sein.

Eine Ehre ist es,
verewigt zu werden,
in einem Gedichtband,
es hat sich also doch gelohnt.

Für mich der größte Beweis dafür,
dass ich es verdient habe,
gehört zu werden,
auf ewig!

Was bin ich dankbar dafür,
mich mit Poesie ausdrücken zu können,
dass schönste auf der Welt ist sie,
möge sie uns für immer begleiten!



© Lily .N. Hope
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Europas Zerrissenheit

Europas Zerrissenheit

Von hohen Gletschern einst geschaffen,
Zergliedert und meeresumflossen,
Wo Völker aufeinander trafen
Und mit dem Weib der Wein genossen,
Da liegt mein schöner Kontinent,
Der uns Glück und Wohlstand gebracht,
Wo Frieden und man Arbeit kennt,
Mancher im Schrebergarten lacht;
Da wurde Volksherrschaft geboren,
Philosophie, Physik, Olympia:
Die Kunst hatte man auserkoren,
Als leidend man den Christus sah,
Weil Nächstenliebe Christen brachten,
Wo zuvor Schänder, Legionäre
Die anderen Völker niedermachten
Beim Kampf – und später mit Gewehren
Der Welt Leid und den Tod verhießen,
Weil es um Macht und Siege ging,
Sie Menschen dort einkerkern ließen,
Wo man an Feindbildern gern hing.
Da hatte man sich jüngst geschworen:
Nie wieder Kriege, kein KZ!
Wir sind als Gutmenschen geboren,
Zu Jedermann und Jedem nett!
Doch als die vielen Boote kamen
Mit Streben nach Hegemonie,
Weil Fundamentalisten nahmen,
Was jeder Würde Hohne zieh
Und weltweit eine Religion
Zur Allmacht sich jetzt höherschwang,
Verschärfte sich der gute Ton,
Wo immer mehr der Flüchtlingsdrang
In Richtung nach Europa ging,
Weil man die Honigtöpfe sah,
Man gerne dort am Tropfe hing
Und ganz bei Wohlständigen da.
Nun steht Europa im Dilemma:
Muss es nicht helfen, Boote bauen,
Wenn auf dem Meer, dem Tode nah
Flüchtlinge zur Tiefe schauen?
Kann man den Wohlstand noch erhalten,
Wenn nun Millionen zu uns kommen?
Ist menschlich Zukunft zu gestalten
Mit denen, die Abschied genommen?
Müssen den Mangel wir verwalten,
Die Vorräte bald zehren auf,
Weil nicht vom Recht her zu gestalten,
Wo Menschen kommen rasch zuhauf?
Wer will noch arbeiten im Land,
Wenn andere ohne auskommen,
Leben von öffentlicher Hand,
Wo andere nichts abbekommen?
Wieso soll man zur Schule gehen,
Wenn die Sozialsysteme zahlen,
Wieso denn noch am Bande stehen,
Wieso noch gehen zu den Wahlen?
Natürlich wär' das Wählen wichtig,
Die Bürger lieben den Erdteil!
Doch was ist gut und was ist richtig,
Wo liegt Europas Seeenheil?
Das Geld liegt nicht im Straßengraben,
Es muss zuvor verdient erst werden.
Dazu muss man ein Ethos haben
Und nicht nur Wünsche hier auf Erden.
Wenn alte Männer fleißig bauen,
Um Wohnungen dann zu errichten
Und junge Flüchtlinge zuschauen,
Wird Arbeitsethos das vernichten!
Wenn Rentner in Armut versinken,
Im Alter kaum noch überleben,
Während Junge mit Scheinen winken
Und nur nach Alimenten streben,
Muss sich Europa wirklich fragen,
Wie wir Gerechtigkeit erreichen
Und nicht bei Aufgaben versagen,
Entscheidungslos nur Wünsche pfeifen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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