Gedichte über die Zukunft - Seite 197

Ich liebe

Ich liebe die Menschheit immer noch,
Aber immer weniger kann ich verstehen,
Dass Tricksereien werden zum Joch,
Wenn immer weniger Helllicht zu sehen.

Wo findet sich noch eine faire Vernunft,
Wo lebt noch auf der Menschenverstand,
Welche uns öffneten früher die gute Zukunft
Und führten zur Humanität so unsere Hand?

Immer noch liebe ich Menschen, die mir nah
Und mir gute Wege zur Rettung aufzeigen.
Doch ich fürchte, was bisher leider auch geschah:
Die Mitmenschlichkeit könnte sich zum Ende neigen?

©Hans Hartmut Karg
2025

*

„No Future“ – einst ein Punkparolen-Schrei,
doch heute wirkt er leer und einerlei.
Ein Slogan, laut, doch längst verflogen –
der ist – wie vieles – verlogen.

Auch wenn das Leben dich hart trifft
und jede Hoffnung ist nur Pflicht,
auch wenn du dich verloren fühlst
und Schmerz dein Innerstes durchwühlt –

es muss doch eine Zukunft geben,
es gibt noch Sinn in diesem Leben.
Ja, manches liegt im dunklen Schein
und oft ist man mit sich allein.

Doch wer den Blick nach vorne lenkt
und seine Kraft ins Morgen schenkt,
der kann dem Licht vertrauen
und neue Wege bauen.

Verlier die Hoffnung nicht im Wind,
auch wenn die Tage trüb sind.
Denn „No Future“ ist nur ein Slogan –
die wahre Zukunft trägt uns fort.

Verträumt auf staubigen Straßen,
wie einst bei Easy Rider-Phasen.
Da lag die Freiheit noch im Klang,
die Liebe trug uns lebenslang.

Doch bald erhob sich kalt der Profit,
die Leute sahen es – und machten mit.
Was einst als Botschaft war gedacht,
hat Kommerz laut zum Kauf gemacht.

Musik – sie wollte Frieden tragen,
von Recht, von Zärtlichkeit auch sagen.
Doch heute dient sie Markt und Zahlen,
ihr Herz verklingt in leeren Hallen.

Disco hämmert schrill und leer,
was einst uns trug, verletzt nun sehr.
Die Sehnsucht lebt – doch ohne Haus,
im grellen Lärm geht vieles aus.

Zurück bleibt nur die leise Weite,
die ferne Sehnsucht alter Zeiten.
Doch auch die Fahrt geht kommerziell
und treibt uns weiter, laut und grell.