Gedichte über Zeitgeist - Seite 76

wir drehen an uhren
als wäre die zeit
etwas, was drehbar ist

wir schauen auf tickende zeiger
und hören jede sekunde
wie sie langsam tropft
in den ozean der unendlichkeit

wir fragen uns:
wo ist sie hin?
wir schauen nach vorn
zurück
und um uns herum

unsichtbar
vor uns verblasst

festhalten können wir sie nicht
je stärker wir greifen
desto schneller verfließt sie

sie geht, sie rennt, doch sie bleibt niemals stehn
sie dreht sich im kreis
und wir drehn uns auch
an den uhren drehen
bringt sie uns nicht zurück
die zeit

Ein Wind fegt um die Ecke
er will die Leute necke
war voll von seinem Übermut
entriss ner Dame einen grünen Hut

die war dann mächtig in Wut
schrie, wo ist mein grüner Hut
hat,s noch auf die Spitz getrieben
blies den Hut unter,n LKW mit Rüben

der war dann so richtig verdreckt
die Besitzerin hat sich mächtig erschreckt
harte Winde, die nennen wir Stürme
manchmal beschädigen sie riesige Türme

im Herbst da Pfeifen sie sehr gerne
manchmal am Markt um die Laterne
kümmern sich um den politischen Dreck
sind wir uns wohl einig, der muss weg

eine Mutter sagt laut zu ihrem Kinde
das Land braucht endlich frische Winde
frische Winde für ein besseres Leben
werden uns eine bessere Zukunft geben


Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Ist die friedliche Welt
nur eine Oase in der Wüste
oder der Traum der Spinner

bitte, bitte glaubt mir,
wenn ihr zusammenhaltet
dann seid ihr die Gewinner

wir brauchen mehr Träumer
für eine friedliche Welt

bring du dich voll mit ein
dann bist auch du ein Held

mit voller Kraft wollen
wir alle unser Bestes geben

Belohnung wird sein
ein friedliches,
fröhliches,
schönes Leben

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba