Gedichte über Zeitgeist - Seite 19

Mein Handy
du kennst mich
bist immer bei mir
am Tag
in der Nacht
trag ich Dich bei mir
deine Wellen
deine Hülle
ziehen mich magisch an
am Morgen du weckst mich
mit sanften Klang.

Mit Dir
hat mein Leben, mein Sein
wirklich Sinn
du bist mein Gedächtnis
mein Coach
mein Gewinn
kann dich alles fragen
höre das was ich will
hab ich keine Lust
dann stell ich Dich still.


Haben gleiche Kontakte
ist ganz klar
wie du weißt
wir können auch trennen
wer geht und wer bleibt
wenn wir beide wollen
dann hören wir nichts
verliert sich im Netz
es kümmert uns nicht.

Ist wie eine Liebe
ist viel was uns eint
wir schauen uns an
so oft wie du weißt
doch wenn ich eins hasse
Dein Akku er streikt
dann tausch ich dich aus
so long und Good bye.
MB

Den Schicksalsfäden folgt das Leben,
Die verborgen die drei Nornen weben,

Geschichts-Gezeiten voller Schwung,
Die Seelenkräfte deren Dung!

Zeitenwende voller Macht,
Die Neues durch die Menschen schafft,

Vor-Sehung hat sie auserkoren,
Sie nur für diesen Zweck geboren?

Der Zeitgeist ihrer sich bedient,
Wer weiß, womit dies Los verdient!

Wer hinsieht, der vielleicht bemerkt,
Dass Schrauben sie im Räderwerk,

Das jeden einzeln streng bewegt,
Der sich als Hauptfigur erlebt:

Der Große selbst nur Spielfigur,
Im Wirbelsturme der Natur!

Wer bestimmt, ob Sieg, ob Scheitern?
Fragen heißt den Geist erweitern:

Wie kann man dennoch Menschlein bleiben,
In solchem mächt’gen Kräftetreiben,

Frei sein und dem Zwang entfliehen,
Wenn Schicksalsmächte an uns ziehen?

Während diese unerbittlich walten,
Mit freiem Willen selbst gestalten?

© Michael Metzger, 2023.