Gedichte über Wünsche - Seite 202

Eine Gutemorgennachricht wäre fein,
bevor du gehst in den Tag hinein.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Arbeit beginnt, in drei Minuten.

Ein liebes Wort, dass jeder versteht,
bevor es am Mittag weiter geht.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Pause ist bald um, in drei Minuten.

Ein Anruf am Abend wäre der Schrei,
bevor der stressige Tag ist vorbei.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
bin müde und schlafe, in drei Minuten.

Jetzt versteh´ ich all deine Klagen,
bleib´, denn ich hätte dir so viel zu sagen.

Das Leben gibt mir keine Zeit, muss mich Sputen,
vorbei ist der letzte Atemzug, in drei Minuten.

Zeit ist etwas, die wir nicht haben,
sondern die sich jeder nimmt,
für das, was ihm wichtig ist,
bevor das Mögliche davon schwimmt.

Kleiner Mann im großen Mann

In jedem großen Mann steckt noch ein kleiner Mann,
erinnerlich der wunderschönen Kinderzeit,
als mit unendlich vielen Wünschen
die Jahre hin zur Jugend reiften.

Der Kleine bleibt im großen Mann wirkmächtig,
wenn mit den Jahren seine Wunschpalette wächst,
doch immer noch erinnerlich der frühen Hoffnung
im Horizont des Wollens sich das Wünschen weitet.

Der große Mann erträumt sich spät nicht selten
die frühen Wünsche jenes kleinen Mannes,
wenn er nun alt geworden mit viel Zeit und Geld
erfüllen kann sich, was ihm übergangen deuchte.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Manchmal such´ ich nach Gefühlen,
die ich früher einst verspürt.
Doch die Zeit scheint abzukühlen,
was mich einst so sehr berührt…

Manchmal wünsch´ ich mir mein Lachen,
das so fröhlich klang, zurück.
Doch es will nicht mehr erwachen,
allzu flüchtig ist das Glück…

Manchmal sehn´ ich mich nach Weinen,
das den Schmerz erträglich macht.
Doch die Hoffnung will nicht scheinen,
gar zu finster ist die Nacht.

Manchmal such´ ich nach dem Jungen,
doch er schlummert tief in mir.
Seine Lieder sind verklungen,
fest verschlossen scheint die Tür.

Und ich suche deine Nähe,
heute mehr, als je zuvor.
Wenn an deinem Grab ich stehe,
weiß ich erst, was ich verlor…

Glückseligkeit der Weihnachtszeit
Apfel und Mandelkern haben nicht nur die Kinder gern
Drum ein kleiner Spatz
Ratzfatz stipitzt sich schnell einen kleinen Rotbackigen aus dessen Platz
Der Tannenbaum mit leuchtende Kerzen und bunten Kugeln fein laden uns zum Weihnachtsfeste ein
Der liebliche Duft der Lebkuchen wird bestimmt uns wieder heimsuchen
ja im beherzten Stelldichein
So manchen jubilierenden Liedchen
Denk muss auch so sein
Im schönen Beisammensein
Lauschend vernimmt man so manche alte Geschichte von den Grosseltern
Schaurig oder auch romantisch
Auf jeden Fall noch überraschend und erfreuend
Oh was funkeln da die Augen
Da sie die eingepackten Geschenke erblicken
Da plötzlich die Uhren für einen Moment Stille stehen und irgendwie nicht ticken
Man sich wieder fühlt wie damals als Kind
Selbst wenn die Jahre längst verweht durch des Schicksals Wind
Heisa was für eine Freude
Möge Diese uns immer wieder beschenken
und besuchen
So müssen wir sie nicht nur in der Erinnerung suchen
Wahres Entzücken
Stopft so manche Seelenlöcher welche wohl uns bedrücken
Mit guten Wünschen und Gedanken wir sie können gut getröstet sie in die Ferne rücken
Daher liebe Freunde hier
schöne besinnliche Bescherung und Weihnachtszeit
Spüren die Seligkeit
Etwas an Das wir uns erinnern können, wenn wir Mal traurig aber geknickt sind
Denn Freud und Leid gibt Es zu jederzeit

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