Gedichte Über Wind - Seite 56

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Er stand an der Kante, die Muskeln gespannt,
noch eh der Pfiff schrillte, ist er losgerannt,
nahm jede der Hürden grad wie ein Athlet,
ihn noch aufzuhalten, dafür war's zu spät.

Er sprintet noch weiter, sein Tempo steigt an,
dieses hat er wohl schon früher getan,
sein Lauf ist elastisch, man zollt ihm Respekt,
hat seine Bestzeit schon vorher gecheckt.

Er braucht keine Schuhe und auch kein Gewand,
so läuft er mit Leichtigkeit durchs ganze Land,
er klettert auf Berge, bezwingt jeden Pass,
auf seine Stärke ist immer Verlass.

Am Ziel angekommen, da fühlt er sich frei;
bald geht auch dieser Sturm wieder vorbei.



23.10.2025
© rewey

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Noch immer: Das Himmelsdach wolkenverhangen,
ein Bierkasten wollte zum Fahrrad gelangen,
das Tischtuch bekleidet den Apfelbaum,
ein Blumentopf liegt hinterm Gartenzaun.

Vor Schreck ist er gleich in zwei Teile zerbrochen,
die Pflanze hat sich in der Ecke verkrochen,
der Teppich konnt' fliegen, das ist doch verrückt,
mit viel Fantasie ist ihm dieses geglückt.

Ein Tisch streckt die Beine hoch, ziemlich verdattert,
derweil eine Zeitung ihn heftig umflattert,
der Mülleimer irrt in der Gasse herum,
er ruft nicht nach Hilfe, denn er ist ja stumm.

Dem Gartenstuhl hat man sein Kissen gestohlen,
die Bank guckt verdrießlich und meint unverhohlen:
da hat mich doch einer vollständig durchnässt,
ganz klar, dass mich heute ein jeder verlässt.

Die Straßen mit herbstlicher Deko gestaltet,
die Stromzufuhr hat sich gleich selbst ausgeschaltet,
der Regen verbreitet den neuesten Klatsch
und Stiefel durchwaten den blättrigen Matsch.



24.10.2025
© rewey