Gedichte über das Wetter (Seite 37)

Klein, gross, geballt

Wolken, die hoch am Himmel ziehen,
heute, gestern, seit ewiger Zeit,
müssen stets vor dem Winde fliehen,
ohne Zukunft machen sie sich breit.

Sie fliegen leicht und locker dahin,
wenn der Sonnenschein die Welt erhellt,
dunkel sind sie, wenn Wasser darin,
das dann als Regen zur Erde fällt.

Zu jeder Uhrzeit sind Wolken da,
als Spielball des Windes ohne Ziel,
sie ziehen über´s Land, Jahr für Jahr,
klein, gross, geballt und doch - instabil.

© Horst Rehmann

Ich glaube nicht

Ich glaube nicht

Ich glaube nicht,
dass Temperaturerhöhungen
die Klimaveränderungsleugner
davon abbringen werden,
dieses zu verwerfen.

Ich glaube auch nicht,
dass die Stürme und die Orkane
die vielen Windleugner
davon abhalten werden,
ihre Ignoranz zu verbreiten.

Der Mensch
wird sein Verhalten
erst dann ändern,
wenn er selbst leiden wird,
sehr, sehr viel leiden,
unendlich viel leiden.

©Hans Hartmut Karg
2020

*

Die Windsbraut

Die Karten rot und violett
Der Sturm bekundet sich als Zeichen
Wir hoffen auf sehr starke Eichen
Denn heute hilft uns kein Florett

Die Warnung zeigt ein breites Feld
Wir müssen nochmals weiterfragen
Denn vieles bleibt für uns im Vagen
Die Windsbraut stoppt auch nicht für Geld

Die Pläne werden nie konkret
Der Tod, der lauert alle Tage
Doch Du kannst hoffen, so die Lage
Und hast zudem auch das Gebet

© ANTOSCH

Baustellen

Baustellen

Neue Baustellen haben wir seit gestern,
Denn Sabine hat uns tierisch genervt
Mit all ihren wütenden Schwestern,
Die lärmend ihre Kräfte geschärft.

Die Heizung fiel morgens schon aus
Und die Riesentanne brach ab.
Es bebte das schöne Wohnhaus
Und hielt uns ständig auf Trab.

Auch anderswo fielen die Tannen,
Mitunter manche herrliche Eiche.
Voll liefen die Keller und Wannen –
Es ist jedes Mal das Gleiche:

Großbäume werden brutal gekappt,
Abgehoben die Dächer, Dachrinnen,
Die Schutzzonen weiter verknappt,
Als wäre der Himmel von Sinnen.

Nachdem Ruhe eingekehrt,
Räumt man auf, kommen die Handwerker,
Zu Versicherungen man eilig fährt,
Denn nur so wird man wieder stärker...

©Hans Hartmut Karg
2020

*

Heut morgen als ich aufgewacht

Heut morgen als ich aufgewacht
ein roter Himmel mich anlacht
Bevor wieder Wolken ziehn auf
bin ich gleich mit der Hündin raus

Als ich im Wald war angekommen
wurde die Freude mir genommen
Vom Morgenrot nichts mehr zu sehn
wollt aber nicht nach Hause gehn

Da stellte Petrus mir ein Bein
das werde ich ihm nie verzeihn
Auf einmal war ich pitschenass
und Petrus hat sich eins gelacht

Gedichte über das Wetter - Seite 37

Klein, gross, geballt

Ich glaube nicht

Die Windsbraut

Baustellen

Heut morgen als ich aufgewacht