Gedichte über die Welt (Seite 94)

Du bis nicht allein auf der Welt

Du bist nicht allein auf der Welt

Die Kälte
lässt aber nicht
Tatsachen einfrieren
Zieh dich warm an
Stehe weiter deinen Mann
Vieles
hat man im Leben überstanden
Von allen Erfahrungen
kommt
einem nichts abhanden
Irgendwann
Läuft alles wieder
wie geschmiert
Solange
man nicht
die Übersicht verliert
Schau mal
über den Tellerrand
Zeige
deine helfende Hand
Manche sind
umgeben von Überfluss
Leben ständig
klagend
vor Überdruss

© Käte Micka

Käti Micka

Die Sinne (menschliches Gefäß)

Mit Auge, Ohr und Nase,
Mit Zunge und mit Haut,
Als ein Gefäß und Vase,
Die Welt in dich aufnehmend,
Dich randvoll von ihr vernehmend;
Hast du die Welt geschaut.

Intuition;
Inwendige Schau.
Viel besser weiß sie davon;
Dem Sinn tief in dir vertrau!

Als ein Gefäß gekommen;
Welt in dich aufgenommen.
Geleert der Vase Schwere;
Verlässt die Welt du leere.

Weihnachtsbestellung

Hab' vor Weihnachten festgestellt
Dass mir die Welt so nicht mehr gefällt
Hab' im Internet fix eine neue bestellt
Kostet sogar überhaupt gar kein Geld
Die Lieferung man allerdings nur erhält
Wenn sich allseits wieder Liebe einstellt
Und der Mensch sich zur Natur gesellt

Wer hat die Liebe eigentlich abbestellt?

Draußen die Welt

Draußen die Welt,
Hinein in die Lungen
Gedrungen.
Kein Gott je behält
Verbraucht
Ausgehaucht
Ihren Schein.

Draußen die Welt,
Darein in die Augen
Geblickt,
Kein Gott ewig behält
Sich den Glauben,
Der ihn drin verstrickt.

In der Welt
In der Welt,
Kein Gott mehr behält...
In der Welt,
In der Welt,
Kein Mensch mehr behält
Sich den Schein,
Ausgehauchete Welt;
Eingehauchetes Sein.

Die Welt die niemals war {232}

Die Welt die niemals war,
was war sie doch so wunderbar!
Die Welt sie ist ja niemals wahr,
zuletzt gar gänzlich undenkbar.

Jenseits von Recht und Unrecht,
von Ehrlichkeit und Lüge,
erlebte ich was zählt erst echt.
Auf das ich mich dem ewig füge.

Irgendwann, da kommt ein Schmetterling,
oh was wünsche ich mir mehr!
Ein Zeichen schönsten Anbeginns,
was dann so leicht fiel damals schwer.

Lass uns auf die Suche gehen,
nach etwas, was nicht gefunden werden will.
Lass mich erneut verstehen,
warum ich dennoch leben will.

Jacob Seywald XIII

Gedichte über die Welt - Seite 94

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Die Sinne (menschliches Gefäß)

Weihnachtsbestellung

Draußen die Welt

Die Welt die niemals war {232}