Gedichte über die Wahrheit - Seite 66

Wer nichts wahrnimmt

Wer nichts wahrnimmt, ist scheintot,
Er sieht nichts mehr, als seine Not,
Treibt dennoch in Belastungshöhen.

Denn mancher trägt ein Mummenschild
Als Panzer vor sich her und stillt
Allein, was sein Tagbild kann sehen.

Doch wer nichts gibt zur rechten Zeit
Wird schauen, ob er nicht übrig beibt:
Er muss das Zuhör'n schon erhöhen!

Deshalb, Freund, schalte ja nichts aus,
Doch mach' dem Labern den Garaus –
Ins Bett kannst Du am Abend gehen...


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Der Zirkel der Dämonen lädt zum großen Spiel
sich Themen suchend zum Erzählen
mit Angst und Furcht als Ernteziel
über Blut, Hass, Tränen
Zerstörungen und quälen

Sieh, wie sie dunkle Bilder malen
Jonglierend mit verfluchten Zahlen
Wahrheit und Lüge vereint als Trick
und mit manipulierendem Geschick
treffen sie DICH tief ins Herz
bis es sich verschließt - mit großem Schmerz

Nur die, die sich ihrem Wirken entziehen
Die, die mit Mut der Angst entfliehen
Die, die lächelnd sich der wahren Liebe zuneigen
wird sich ein Teil der Wahrheit zeigen

Böse Geister treffen sich zur stets selben Stunde
zumeist abends in gleichgesinnter Runde
Ein letzte Test, dann ihre Sendung
ohne „happy end“ oder guter Wendung

Sieh, wie sie dunkle Bilder malen
Jonglierend mit verfluchten Zahlen
Wahrheit und Lüge vereint als Trick
und mit manipulierendem Geschick
treffen sie Dich tief ins Herz
bis es sich verschließt - mit großem Schmerz

Dir zur Hilfe: Ich sag es
Zur tausendzweihundertsten Minute
lebt auf der Tod, es stirbt das Gute
Es ist die Schau des Tages !

© jogdragoon

Schön ist die Welt!
Wie leuchtend und still
strahlt sie am Morgen!

Ein Häher schreit schrill.

Ich zucke zusammen.
Kopfkino beginnt.
„Stopp es doch einfach!“
flüstert der Wind.
„Alles ist endlich,
du lebst in der Zeit.
Es gibt keinen Anlass
für Panik und Leid.“

Richtig! Ich lerne –
Die Wahrheit ist schlicht:
Alles ist gut so.
Fürchte dich nicht.


7.8.2022

Wo kommen die Märchen her?
Ich sage mal vom Militär
Denn dort werden Geschichten erzählt
Von den Kriegen auf dieser Welt

Von dem Bösen, das nur böse ist
Die werden bekämpft in einem Zwist
Von den Guten, zu denen wir gehören
Was die Politiker jedes Mal beschwören
Die ganz Bösen, die nur lügen, betrügen
Während wir Guten uns der Wahrheit fügen
Wie der Admiral, der sagt, dass alles gut läuft
Während seine Besatzung hinter ihm ersäuft
Der General spricht vom großen Happy End
Während die Welt um ihn herum verbrennt.

Es werden Helden auserkoren
Legenden werden schnell geboren
Sie lassen sich niemals unterkriegen
Das Gute wird immer wieder siegen
Entsteht auch gerade sehr viel Leid
Ist man für diese Entbehrung bereit
Weil ja am Ende wieder das Gute siegt
Was jeder immer wieder zu hören kriegt

So erzählt man sich zu jener Zeit
Während der Entbehrung und dem Leid
Und wenn sie nicht gestorben sind
Leben sie noch bis heut, mein Kind

In ´nem Kriegsbericht wird gleich viel fantasiert
Wie in einem Märchen zusammen kreiert
So dienen mir die Weltnachrichten
Als die neu`n Gute Nacht Geschichten