Gedichte über Vergangenheit - Seite 111

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Berlin / Kindheitserlebnisse

Berlin hat mich schon als Kind immer begeistert.
Das Brandenburger Tor, der Fernsehturm "riesengroß"...
das alles ließ mich nicht mehr los.
Bei jeder Fahrt mit meinen Eltern dorthin, war die Freude groß.
Ich war aufgeregt, schon viele Tage zuvor.
Aufgrund der innerdeutschen Grenze sah man leider nur aus
der Entfernung das Brandenburger Tor.
Die riesengroße Stadt konnte ich damals schon von oben seh'n,
mit Rundblick, denn das Cafe im Fernsehturm begann zu dreh'n.
Der Berliner Bär lief über den Alexanderplatz
und machte für schöne Familienfotos halt.
Dann war ja noch der Tierpark und der Pländerwald...
Ich traute meinen Augen nicht, der einzige Erlebnispark in
der DDR. Den hatte ich bis dahin noch nie geseh'n.
Mit der S-Bahn fuhren wir dann noch zum Flughafen
nach Berlin-Schönefeld,
die ganze Stadt war für mich eine Erlebniswelt.
Ich war ja damals in den 70er Jahren noch klein;
das Berlin, das ich kennenlernte,
wird ewig in meinem Gedächtnis sein.

Des Morgens früher Vogelsang
Beginnt im ersten zarten Licht.
Noch schwebt der Nebel übers Land,
Ganz langsam wie ein Pinselstrich.

Das frühe Rot der Sonne steigt
In kleinen Schritten langsam auf.
Und überall herrscht Regsamkeit,
Bereit zum neuen Tageslauf.

Gewohnt zur Tat es rüstet sich
Der Mensch ganz wie am Tag zuvor.
Im frohen Schaffen sieht er nicht
Bald schreitet er durchs Mittagstor.

Kaum hält er an zur ersten Ruh’;
Zum Weiterschreiten treibt das Glück.
Sein Konto zeigt auf seiner Uhr:
Bis jetzt ist nur vorbei ein Stück.

Doch dieses Stück unmerklich wächst.
Der Sonnenschein noch blendet ihn.
So sieht er nicht, was bleibt zuletzt;
Wie alle Stunden schwindend ziehn.

Erst spät am Abend kehrt er heim.
Kaum bleibt ihm Zeit, zurückzuschaun.
Es leuchtet nur ein schwacher Schein
Erinnernd wie in einem Traum.