*****
Ein alter Mann lebte in einem maroden Haus,
sehr einsam und alleine;
vom Schicksal war er gezeichnet,
traurig blickte er aus dem kleinen Küchenfenster raus.
Wenige Meter waren es bis zum Spielplatz,
auf dem er immer einen kleinen Buben sah.
Jeden Tag spielte das Kind dort;
Gedanken holten den Mann in die Vergangenheit zurück,
er war den Tränen nah.
Im Herbst des Lebens war er angekommen,
verlor durch einen harten Schicksalsschlag seinen einzigen Sohn.
Jeden Tag kamen neue Erinnerungen auf,
sein eigenes Leben nahm durch den Verlust seiner Familie
einen tragischen Verlauf.
Der Junge genoss mit anderen Kindern das fröhliche Kinderglück,
auch er sah den alten Mann am Fenster zum Hof,
jeden Tag winkte das Kind ihm zu,
der alte Mann winkte zurück.
Viele Jahre vergingen, der Knabe wurde älter
und klingelte irgendwann an seiner Tür.
Der alte Mann traute seinen Augen nicht und fragte:
"Bist du der kleine Mann vom Spielplatz, der da heute steht vor mir ?"
Er bat ihn herein und in der Folge war er immer wieder dort,
gemeinsame Treffen setzten sich fort.
Beide lachten und tauschten sich aus,
der junge Mann erkannte schnell des alten Mannes Leid
und besuchte in später regelmäßig im alten maroden Haus.
Die Gesundheit meinte es alles andere als gut mit ihm,
er war gebrechlich und wurde schwer krank.
Das letzte Treffen war wohl das Schönste noch in seinen alten Jahren,
sein Herz war voller Dank.
Als der inzwischen erwachsene Bub von damals ihn eines Tages
zu sich nach Hause holen wollte,
blieb nur noch die Erinnerung
und das letzte verstaubte Bild auf seinem Schrank.
Das Grab pflegt er immer noch, alleine,
er ist der einzige, der noch an ihn denkt.
Dass es diese Freundschaft gab,
"Gott sei Dank !"