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Gedichte über Technik - Seite 2


Wohin steuert die Menschheit?

Wohin die Menschheit wohl marschiert?
Die Welt wird digitalisiert
Die Autos fahr'n bald von alleine
Man braucht kein Geld mehr, keine Scheine

Den Hausarzt wird es nicht mehr geben
Computer steuern unser Leben
Umspannen bald die ganze Welt
Profit, Gewinn ist das, was zählt

Vergiftet werden Land und Meere
Verpestet uns're Atmosphäre
Insekten sterben, Vögel hungern
Auch Menschen sind bald nur noch Nummern

Die Arbeit übergeben wir Maschinen
Damit sie uns verlässlich dienen
Vernetzt wird alles - und verstrahlt
Mit der Gesundheit wird's bezahlt

Zwar wird vieles gut erledigt
Doch Menschen nur im Geist benötigt
Wir haben frei und sehr viel Zeit
Geräte steh’n für uns bereit

Zu fahren, joggen, sich bewegen
Zu spielen, chatten, mal zu beten
Zu schauen und sich zu vergnügen
Zu schaffen und sich was verdienen

Die Welt rückt immer mehr zusammen
Wer hat, der kann sich schon entspannen
Wer nicht hat, wird noch härter kämpfen
Selbst Völker kommen an die Grenzen

Wenn Pole schmelzen, Meere steigen
Orkane toben, Götter schweigen
Die Menschen fliehen, Zuflucht suchen
Noch hoffen - oder schon verfluchen ...

Sich selber will der Mensch ausbreiten
Die Technik stets dabei ausweiten
Er träumt von anderen Planeten
Doch sollt‘ er für den seinen beten

Wir sind ein Teil des großen Lebens
Und nur ein Stück des feinen Webens
Wo alles miteinander wächst
Doch auch verliert, verdirbt, verletzt

Man darf mal einfach in sich ruh’n
In die Natur geh'n, etwas tun
Für sich und für die and’ren Wesen
So kann man auch als Mensch genesen
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Telefongeschichte

hing ursprünglich fest an der Wand.
Sein Gehäuse, sauber furniert,
war mit Messing reich verziert.
Das Mikrofon an einem Galgen,
um den Hörer konnt man balgen.
Die Glocke stets im Freien hing,
schön laut war da das Klingeling.

Anfangs hieß es Kurbel drehen,
der Induktor ließ die Klappe wehen.
Später, als den technischen Nabel,
erfand man die Umschaltergabel.
An einer Stelle, im Haus gedeckt,
war die Ortsbatterie versteckt.
Mancher an Das Telefon, das allen bekannt,
der Kurbel riss,
alles dann zu Boden schmiss.

Deshalb das Kurbeln unterblieb
beim neuen Zentralbatteriebetrieb.
Videabohrer und Plastedübel
sind für diesen Zweck nicht übel.
Doch sie waren noch nicht erfunden,
man hat Hammer und Meißel geschunden.
Holzdübel prismatisch gesägt,
wurden in ein Gipsbett eingelegt.

Erst hat man Tischapparate geformt,
doch sie später dann genormt.
Und endlich kam der Wählbetrieb,
ein Nummernschalter die Ziffern schrieb.
Die Zeit verging dann wie im Flug,
die Technik wurde klein und klug.
Bald erfand man die Tasten schon,
jede erzeugte einen anderen Ton.

Es war nicht nur die Tonwahl alleine,
es gab nun viele Grundbausteine.
Sie bildeten als die Krone
schließlich die ersten Funktelefone.
Aus Röhren wurden erst Transistoren
bis letztlich die Schaltkreise geboren.
Doch die Technik blieb nicht dabei,
Dünnfilmtechnik ist der aktuelle Schrei.

Der Begriff Telefon, wörtlich genommen,
lässt Töne aus der Ferne kommen.
Doch oftmals kann man sehen,
dass beide dicht nebeneinander stehen.

30.07.2018 © W.R.Guthmann
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Der Jahrmarktsteller

Unser Nachbar war einst reisender Schausteller,
mit dem rasenden glatten Jahrmarktsteller.
Das war eine Scheibe ganz spiegelglatt,
die keine Rille zum Festkrallen hat.
Die Fahrgäste setzten sich in die Mitte
und unser Nachbar rief: „Festhalten bitte!“
Als er den Schalter ruckweise nach vorne legte,
die Scheibe sich langsam drehend bewegte.

Der Schalter wurde in Stufen gebogen,
die Scheibe ist schneller losgezogen.
Schreie gellten durchs flimmernde Land,
die ersten rutschten über den Rand.
Die letzten Drei, es waren mutige Frauen,
ließen ihre Röcke wehen, da konnte man schauen.
Doch nur kurz war das Vergnügen,
obwohl sie eingehakt, sah man sie zur Seite fliegen.

Manche Burschen hielten länger aus
und flogen wie Raketen raus.
Jahrelang gabs auf dem Rummel dieses Spiel,
dann wurden Unkosten und Vorschriften zu viel.
Der Nachbar gabs auf mit dem hölzernen Teller
und stellte ihn hochkant neben den Keller.
Schwerkrank sagte er: „Bevor ich sterbe,
ich den Teller und alles dir vererbe.

Vielleicht hast du irgendwann den Mut
und das kleine Quentchen Schaustellerblut,
das der Künstler nennt sein eigen,
um es der ganzen Welt zu zeigen.“
Mein Blut gab manch Krankem Halt,
mir fehlte der Mut und ich wurde alt.
Doch im Sommer, in sternklarer Nacht
Habe ich anfangs an die Drehungen gedacht.

Doch warum so schnell geschafft
und warum mit Zentrifugalkraft ??
Langsam geht die Welt zugrunde,
da vergeht noch manche Stunde.
Im Garten stellten wir den Teller auf,
schön horizontal mit langsamen Lauf.
Auf dem hölzernen Tellerrand wurden Liegen montiert,
mit Schlafsäcken, damit keiner friert.

Ist der Himmel nachts am wolkenlosen blauen
wir Interessenten in die Sterne schauen.
Auf dem Rücken liegend und in die Ferne sehend
verfolgen wir das Weltallgeschehen.
Ein Beispiel will ich nennen,
das nur die wenigsten kennen.
Anfang Dezember, ist es geschehen,
man konnte am Himmel angebliche Ufos sehen

Ein Lichtpunkt war am Firmament,
den hätte jeder gleich verpennt.
Doch während wir Cracker verzehrten
Sich hoch oben die Lichter vermehrten.
Es wurde eine lange Lichterkette
und erregte manche UFO Wette.
Ein Anruf bei der ESA hat ergeben,
60 Nachrichtensatelliten bekamen ihr Leben.

08.12.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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