Gedichte über den Tag (Seite 29)

Diametral

Er kommt wieder
Der Winter
Denkt er
Verkürzt den Tag
Verlängert die Nacht

Er kommt wieder
Der Winter
Denkt sie
Verlangsamt die Zeit
Beschleunigt die Lust

Später kommt er wieder
Der Sommer
Denkt er
Verlängert den Tag
Verkürzt die Nacht

Später kommt er wieder
Der Sommer
Denkt sie
Verkleinert die Lust
Vergrössert den Bauch

© René Oberholzer, 2021

Heut ist ein Tag

Heut ist ein Tag

Heut ist ein Tag,
der die Furchtnacht besiegt
und die ich hinter mir gern lasse.

Das ist die große Zeit,
die elegant wegschiebt,
was an Gestrüpp mich hindert.

So geh' ich jetzt ins Licht,
verlasse drückend' Dunkles,
weil ich sinnend doch weiß,
wie sanft der Tag mich trägt.

©Hans Hartmut Karg
2021

*

Tagesabschied

Wenn sich der Tag zum Abschied neigt,
am Himmel die Sonne schwindet,
der Schilfrohrsänger plötzlich schweigt,
und der See langsam erblindet.

Dann legt sich auch das Land zur Ruh,
lässt langsam diesen Tag vergeh'n,
der Mensch schließt seine Türen zu,
nur Sternenlicht ist noch zu seh'n.

Der Wildbach rauscht im trüben Glanz,
schleichend kommt die dunkle Hülle,
ohne Halt, ohne Toleranz,
verlangt sie – nächtliche Stille.

© Horst Rehmann

Die Zirren Tag

Die Zirren

Oft sind die Tage so herrlich gut,
rauschen vorbei wie ein schneller Zug,
bleiben uns in guter Erinnerung,
geben dem Leben wieder neuen Schwung.
Doch oft am Himmel steigen die Zirren,
wollen uns zeigen, wenn wir uns irren.

Rei©Men

Gedichte über den Tag - Seite 29

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Heut ist ein Tag

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Tage schenken

Die Zirren Tag