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Gedichte über den Tag - Seite 23


Tun wir alles, was wir tun für uns oder für andere?

Man brachte mir bei,
an die Zukunft zu denken,
doch immer,
wenn ich es tat,
wenn ich plante,
kam alles anders,
als ich es wollte.

Man brachte mir bei,
mit der Vernunft zu handeln,
darüber nachzudenken,
was ich tue,
doch tat ich es für mich
oder für andere,
war die Frage,
die sich in meinem Kopf breit zu machen scheint.
Lebte ich nach dem Prinzip,
nicht aus der Reihe zu tanzen
und mich anzupassen,
damit ich dazugehörte,
aufhörte zu Träumen,
aufhörte meine Ziele zu verfolgen,
und einfach das zu tun,
weil ich dachte,
ich muss es so tun,
weil sich so gehörte.

Tat ich Dinge,
weil ich das Gefühlt hatte,
ich muss,
damit ich die Perfektion fand,
die es niemals gab,
weil alles Ecken
und Kanten besaß auf der Welt.

Tat ich,
machte ich
oder sagte ich,
obwohl ich,
was ganz Anderes wollte,
weil meine Träume,
zu groß waren,
Angst,
sie niemals zu erreichen,
wieso hatte ich aufgehört,
für etwas zu kämpfen,
was ich wollte.

Hast du,
habt ihr das Feuer in mir gelöscht,
damit ich funktioniere
und nicht fühle,
nicht schreibe,
weil meine Geschichte auserzählt ist?
Wieso hat mich niemand gefragt,
was ich selbst will?

Taten sie es
und ich merkte es nicht?

An einem Punkt angekommen,
weil ich hinfiel
und endlich aus meinem Dornröschenschlaf aufwachte,
weil man mir ein Brett vor den Kopf knallte.

Jetzt stehe ich hier,
wacher denn je,
würde über Ozeane schwimmen,
durchs Feuer rennen
und habe das Gefühl,
als wäre alles vorher nicht Ich gewesen,
als wäre alles irgendwo in einem parallelen Universum geschehen,
als wäre ich aufgewacht
und wüsste mit einem Mal, was ich will.

Ich will endlich die sein,
die gefangen in ihrem Käfig am Ende der Welt sitzt
und darauf wartet auszubrechen.
Auszubrechen,
Wege zu gehen,
streiten,
kämpfen
und den Weg des Lebens hinauf zum Berg laufen,
wo man von oben,
die beste Aussicht hat
und wenn man da angekommen ist,
sich liebt
und mit sich zufrieden ist,
weil man sein Leben so gelebt,
geträumt
und gesehen hat,
dass am Himmel die Sterne viel heller scheinen
und man einer davon ist,
eines Tages,
weiß ich,
das auch ich dort angekommen bin
und jedem Tag die Chance gegeben habe, einer der sonnenreichsten Tage des Lebens zu werden!
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An einem Montag

Ein Montag, das stand felsenfest,
ist selten auch ein Freudenfest.

Schon morgens, es war ziemlich früh,
da hatte ich so meine müh,
mit aufstehen, waschen und auch laufen,
mit Kaffe kochen, Brötchen kaufen.

Ich konnte wirklich nicht viel ruhen,
denn Montags gab es viel zu tun,
mit den ganzen Arbeitskram,
der einem noch entgegenkam.

Die Zeit verstrich, das ist halt so,
und las noch Zeitung auf dem Klo.
Ich hatte doch noch was vergessen?
Ach ja, das Duschen und das Essen!

Schnell sprang ich in die Duschkabine
und spülte vorher die Latrine.
Es war wie Nachts im Winterwald,
das Wasser es war bitter kalt.

Erschreckt sprang ich ein Stück zurück
und hatte wirklich großes Glück,
denn beinahe wäre ich ausgerutscht
und auf die Fliesen lang geflutscht!

Stattdessen stieß ich an die Tür,
die konnte wirklich nichts dafür.
Sie knallte zu und durch den Schlag,
die Klinke jetzt am Boden lag.

Nun war ich nackt im Baderaum
und starrte auf den Badeschaum.
Was soll ich tun? Ich bin gefangen,
im Raum wo alle Tücher hangen!

Ich wickelte, das klappte auch,
die Badematte um den Bauch.
Ich öffnete den Fensterflügel
und nahm mir einen Kleiderbügel.

Dann sprang ich aus dem Fenster raus
und knallte auf ein Gartenhaus.
Von dort aus lief ich durch den Garten
und konnte wirklich nicht mehr warten.

Am Kellereingang angekommen,
war ich vom Sturz noch sehr benommen.
Mit dem Draht vom Kleiderbügel,
zerrte ich am Kellerriegel.

Die Tür sprang auf und ich war da,
im Hause, das war wunderbar!
Doch die Matte, welch ein Graus,
lag noch auf dem Gartenhaus.

Die Nachbarn standen schon im Flur,
doch leider starrten alle nur,
denn Wasser kam aus meinem Ort,
der Duschkopf, der war nämlich fort.

Den hielt ich in der linken Hand,
was jeder recht verwundert fand,
denn alles was ich jetzt noch hatte,
war Duschkopf, Bügel, Badematte!

Wenn ihr jetzt glaubt, das waren Sorgen,
dann wartet ab bis Dienstag morgen!


Karsei, Herford
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