Gedichte über Sprachen - Seite 10

Einst nahm ich Dich an meine Hand
führte Dich durch eine Wunderpforte
in der Buchstaben und Worte Land
lud ich Dich ein "folge mir zu diesem Orte"!

Da standen sie alle auf schönste Art
erzählend von Gefühlen und Gedanken
Worte, Sätze als Gedichte und Geschichten
schon gings ans probieren ohne Schranken

Das kann ich auch und das will ich auch
sofort hast Du Dich dort mit einquartiert
so viele Inspirationen fühltest Du im Bauch
schon sprudelten die Worte schön sortiert

Sehr schnell bist Du dabei flügge geworden
alles ausprobieren und üben ist Dein Ziel
kein literarischer Kniff bleibt Dir verborgen
selbst Kaligramm, Limerick sind nicht zu viel

Da stehst Du nun im literarischen Sonnenlicht
reitest den Pegasus als lyrischer Wirbelwind
Dein Dichterwort hat schon großes Gewicht
viel Anerkennung und Beifall jetzt bei Dir sind

Ja, Du hast so schnell so viel dabei erreicht
bist auf so vielen Literaturfeldern auf Achse
seih nicht ängstlich sondern locker und leicht
auf das auch Dein Selbstbewusstsein wachse

Der Sinn des Wortes
W u n d e r b a r
macht grade Linguisten klar,
das es ja gar kein Wunder war.

Ü b e r l e g e n ?
Ach, von wegen!
Hier wird nur etwas zugehängt,
was viel mehr zur Einsicht drängt.

W i r k e n
Heißt: so sein wie die…!
Dann wieder weist´s auf eig´ne Müh.


Uns´re Sprache wird zum Spruch.
Damit längst noch nicht genug,
denn in allen ihren Wirren
kann man sich sehr leicht verirren.
Denkt mal nach und schreibt dann Lieder
euren Eindrucks davon nieder.
Ich will ja niemand hier beschweren,
doch wär´s schön, von euch zu hören…
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(2013)

Hochachtung


Oh, schildere die Schönheit der Loreley,
flieg mit der „Schwalbe“ an Buffalo vorbei.
Besuche im Nebel die graue Stadt am Meer,
geh mit dem Dichter im Havelland umher.
Feier in Auerbachs Keller mit Studenten,
lass dir vom Taucher den goldenen Becher schenken.
Blicke in Babylon auf jene Wand,
auf der wie von Zauber „Menetekel“ stand.
Verzichte auf Rache , wenn ein Ungeheuer
qualvoll die Füße foltert im Feuer.
Siehe dem Türmer beim Schauen zu
und spür über allen Gipfeln die Ruh.
Lass flattern des Frühlings blaues Band,
nimm den blinden Sänger vorm Schloss an die Hand.
Erinner´ den Untergang der Stadt Mahagoni,
doch vergiss die Kritik des Herzens nie.
Hör auf des Steppenwolfs Geheul in der Nacht
und gib in der Deutschstunde immer Acht.
Vor allem eines aber schwör:
achte die Sprache unserer Dichter mehr!