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Gedichte über Sex und Sexualität - Seite 16


Dünentanz

ich nehme deine Hand
führe dich zum nahen Strand
barfuß spüren wir den Sand
waten durch die Wellen am Meeresrand

die Gischt um unsere Knöchel ringt
zwischen unsere Zehen dringt
stehend unsere Präsenz im Sand einsinkt
zeitlos schön unser beider Blick gerinnt

die Sonne erhitzt unsere blanke Haut
strahlt sengend ihre Energie vertraut
kocht alles Flüssige in uns brodelnd laut
zum Siedepunkt wird Verlangen aufgebraut

du lockst mich laufend hoch ins Dünenmeer
außer weißer Sand, ist da nicht viel mehr
hohes Gras gibt einige heimliche Nester her
darin sich zu verstecken, verführt doch sehr

immer wieder im weichen Sand versinkend
dein kesser Blick vor mir mich nachwinkend
in einem Dünenbunker jetzt im Sand verlinkend
dich ergriffen, küssend an deinen Lippen trinkend

leicht wie der Wind verlieren wir unsere Kleider
auf schattig-warmen Sand betten wir die Leiber
Natur war deiner geschmeidigen Haut Schneider
zarten Fingerspitzen auf ihr werden Lusttreiber

unter deinem Rücken förmst du dir ein Sandbett
der Dünenwind haucht auf dir Sandriesel hinweg
fein umweht alles an dir was sich weiblich abhebt
wie sinnlich die heiße Körnung deine Haut erregt

Haut auf Haut, dazwischen Schmiergelsand
macht uns langsam verrückt, nach mehr verlangt
Lippen folgen im Gleichschritt atemlos gerannt
vom Rauschen der Gräser himmlisch gerahmt

schmerzendes Verlangen gewölbt berührt
zu überwältigendem Aussichtspunkt geführt
der Dünenwind unsere Schreie lautlos entführt
dein Sandbett im Sandsturm wüst zerrührt

wiederholt drohen wir im Treibsand zu versinken
langsam versuchen wir uns daraus auszuklinken
Leidenschaft bringt uns stets erneut zum Ertrinken
in vollkommener Qual unser SOS ein zartes Winken

gemeinsam retten wir uns auf einen Dünenkamm
kriechen angespannten im Sand auf ihm entlang
zitternd strecken wir uns gemeinsam im Drang
reiten auf dem Kamm zu Ende was unten begann

vom Sonnentergang ins Rotlicht gerückt
zwei Körper in sich versandet endlos entzückt
Dünenwellen küssen gerötete Haut beglückt
wieder befriedet, was eben noch verrückt

© meteor 2024
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Dünenregen

entspannt liegen wir in den Dünen
verstohlen hinter hohem Gras
inmitten beigem Sand geaalt im Grünen
rekeln wir uns in der Natur zum Spass

weit & breit um uns keine Menschenseele
liegen wir wie im Paradies unbedeckt
was wir mitbrachten ist an sichrer Stelle
falls wir zur Flucht aus Eden aufgeschreckt

du liegst bauchlinks auf dem heißen Sand
Saharawind fegt Sandkörner auf dir umher
vor dir häuft sich aus Wehrichtung Bestand
nahtlos wirst du so Teil des Dünenmeers

deine orange-bronzene Menschenhaut
wird assimiliert, ins Dünenkollektiv integriert
dein Haar wie Grasbüschel hervor schaut
biegt sich weich vom steten Wind dirigiert

deine Körperwölbungen kleine Hügel & Buchten
Sand verteilt sich in alle Zwischenfluchten
da krabbelt was über die Schulter dir ins Ohr
schüttelst dich, legst dich rücklings wo du zuvor

wieder beginnt das selbe Naturschauspiel
die Dünenseele vereinnahmt deinen Leib
Korn um Korn umgarnt Kristallenes dein Profil
deine Landschaft wird zum Dünenzweig

fasziniert verfolge ich deine Verwandlung
werde selbst Teil dieser Machtdemonstration
wie wir untergehn in der wilden Sandbrandung
durchs Wüstentreiben gemeinsame Infiltration

Wolken gaffen auf uns herab, akkumulieren
verdichten, reiben sich sichtlich erregt
erleichtern sich ihrer inneren Nässe, ejakulieren
im Platzschauer sie auf uns herniedergeht

vorfreudig erwarten wir die Feuchte von oben
liegen mit dem Sand regensehnsüchtig hier
das lebensspendende Wasser trifft von droben
auf unsere Sandleiber prasselt kühles Elexier

die Tröpfchen auf dir sehen aus wie Diamanten
überall verstreut auf deinen geduschten Dünen
sonnengeküsstes Gesicht für Nässe am danken
über weibliche Hügel sich Rinnsale bemühen

meine Augen folgen ihren Serpentinenlinien
ein Teil davon sammelt sich nah im Dünental
koste vom Bach, der deinem Tal am entrinnen
stille meinen Durst in deinem Dünenwasserfall

abgewaschen vom Regen jedes Sandkorn weg
im Wasserfilm aufeinander wir nass gleiten
Lippen saugen küssend ab, was voll Wasser steht
manch Tropfen auf dir sich dafür beneiden

um uns der Dünensand gut durchfeuchtet
jede Bewegung versinkt im körnigen Matsch
von Kinn & Nase tropfen dunkel beleuchtet
feine Rinnsale punktuell einzeln im Satz

endlich schiebt die Sonne alle Wolken zur Seite
setzt uns mit ihren heißen Strahlen wieder zu
strecken alles von uns auf Sandboden in die Breite
spüren überall trockendes Prickeln, muntere Unruh

und wieder bestreut uns erster getrockneter Sand
mit seinen Streuseln auf noch feuchter Haut
verklummt vermischt zu krümmelnden Krokant
lächeln uns glücklich zu, sind einfach & vertraut

genießen dieses Wetterwechselspiel mit Genuss
fühlen uns zwanglos frei und urgeborgen
leben diesen einmaligen Rausch im Dünenfluss
treiben weiter, denken nicht an morgen

© meteor 2024
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Die Insel

Komm flieh mit mir mit dem Wind
ich bring dich weg an einen Ort ungestört
an dem nur du und ich sind ...
an dem unser Seufzen nur uns gehört

Wo wir jede Schicht unserer Körper lieben
Gedanken an uns erotisch geschwungen
auf neue Höhen verstärkt getrieben
in bisher nie erforschte Tiefen vorgedrungen

Es ist Zeit, dass du mir versicherst ...
unsere Zuneigung ist nicht bloß Fantasie
Baby, sag nur ein Wort, das eintrichtert
die höchsten Gipfel verheißen Süße wie nie

Oben angekommen, werde ich dich halten
niemals loslassen, wenn du befreit fällst
stundenlang mit dir intimste Dialoge ausfalten
deine Sinnsuche durch mich infrage stellst

Verlockt von stöhnenden Augen, die verzaubern
erfolgt mein Signal, dich zu verschlingen
meine saftigen Lippen gierig deine ansaugen
von Unterlippe bis zum Hals dich auswringen

Wir zehren uns die Kleider vom Leib
machen eine exklusive Sightseeing Tour
rollen nackt am Strand entlang
im nassen Wellensand treibt unsere Spur

Peitschen uns zu unseren höchsten Punkten
schreien unsere Namen über das Meer
unser Echo schickt sinnlich Schauer in Funken
durch unsere Körper gischt Lust von innen her

Begießen unseren ekstatischen Abenteuertripp
von allen exotischen Tränken am Kosten
wirbelnde Zungen auf Tropfenjagd geschickt
holen alles zwischen & auf Bojen und Knospen

Tief eingedrückte Körper im Strandsand
wie zwei angetriebene offene Muschelschalen
fest in sich verkrochen, Hand in Hand
ihr Muschelfleisch köstlich rosa am Strahlen

Lustvoller Nebel unsere Schatten bedeckt
weiter unsere Tiefen neugierig durchdringen
sinnliche Sünden ohne Reue ausgestreckt
die Reise auf unserer Insel erneut beginnen …

© meteor 2024
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