Gedichte über Schmerz - Seite 404

Ganz heimlich still und leise
machtest du dich auf zu deiner letzten Reise.
Tage lang haben wir dich gesucht.
Jeden Tag ohne dich -
auf's Neue verflucht.
Tage ohne schnurren an meinem Bein.
Du da draußen irgendwo - ganz allein.
Gesucht in jeder noch so kleinen Ecke.
Hinter jedem Busch und jeder Hecke.
Die Tage endlos waren
vor Sorge, Angst und den Gefahren.
Kein Miauen mehr am Morgen.
Tage voller Sorgen.
Zum Schluss dich doch entdeckt.
Zu spät
Hat dich zu Tode was erschreckt?
Warst du krank oder was ist mit dir geschehen?
Warum nur musstest du schon so früh gehen?
Du warst unser Wegbegleiter.
Ein Trost, wenn jemand traurig war.
Immer warst du da.
In Erinnerung wirst du
immer bei uns sein
In Gedanken stets bei uns - nie allein

Es drückt mir auf den Magen,
ich hab mich wieder selbst geschlagen.

Es war ein innerer Drang,
der mich dazu zwang Schmerzen,
die mich aus Kindertagen immer noch plagen,
auszumerzen.

Es kommt dann ganz plötzlich
und erschreckt mich entsetzlich.
Ein Schlag, ein Knall mitten ins Gesicht,
dann fallen die Erinnerungen nicht mehr so ins Gewicht.

Doch meist reicht es noch nicht
und ich schlage mich noch mehr,
es kommt ja keine Gegenwehr.
Bis ich nichts mehr fühl,
die Emotionen werden kühl.

Seit vielen Jahren mach ich das,
es geht aber nicht gegen mich,
sondern gegen die Erinnerungen,
deren Schmerzen bis heute noch nicht abgeklungen.

Schnee, oh nee!
Draußen ist‘s halt,
scheiße kalt.
Passt‘s nicht auf,
rutschst Du aus.
Krankenhaus.
Du schluchzt:
Oh weh!
Kein Bock, oh nee!

Schnee, dann geh!
Dann ist es bald,
nicht mehr eisig kalt.
Demnächst geheilt.
Wieder raus,
aus’m Krankenhaus.
Du rufst:
Juhe!
Für Dich, eine gute Idee!


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.