Gedichte über Schmerz (Seite 378)

Corona, Corona, Corona!

Corona, Corona, Corona!

( geschrieben von einem braven, gottesfürchtigen, einfältigen Bürger )

Corona klammert sich
an vielen Menschen fest,
Corona ist schlimmer
als die schwarze Pest!

Die Menschen liegen eingepfercht
im düsteren Krankenhaus,
und nur wenige kommen wieder
gesund nach Haus.

Ständig sieht man eine Fülle
von Kosmonautengestalten,
die eilen, schauen und spritzen,
und alles verwalten.

Kein Lächeln, kein liebes Wort,
kein Händedruck für die Lieben,
an diesem tot bringenden Ort
ist nur das Leid geblieben.

Ein trautes Bild von dem lieben
Verstorbenen zu Haus,
hält die Trauer und den Kummer
keinesfalls für die Trauernden auf.

Trost gibt es keinen
und keiner kann ihn spenden,
wird denn die Corona-Zeit
für die Menschen je mal enden?

Corona ist jetzt überall auf der Welt,
haltet zusammen, und helft euch,
damit das „ Geschaffene“
nicht in Staub zerfällt!

8. Ein Stückchen Pfand

Doch plötzlich kommt, ein Feuer angerannt
Und lodert strahlend hell; und leuchtend weit.
Das Schönste ist oft albern, nicht gescheit;
Und bleibt im Herzen, als ein Stückchen Pfand.

Doch kommt nach Regen immer - Sonne scheint.
Ein Hauch von etwas über jenes Land.
Worauf man Neid und Unbekanntes fand.
Und war das Falsche, immer falsch gemeint.

Noch ist es lose, klopft schon leise an,
Wenn warme Hand mit Hand, sich kosend eint.
Rückt näher gleich, der Wunschgedanken Bann.

Ein glücklich Herz, was Schönes nicht verneint
Und tollste Dinge ungefragt ersann.
Rennt heiter, schwebend leicht und unbesteint.

Dunkel

Das Messer an der Schläfe, fühlt sich leicht an in der Hand.
Baumelt von links nach rechts, locker und sanft gegen die Haut gedrückt.
Die Spitze vorsichtig ein bisschen reingedrückt, sanft perlt rot an der Seite nach unten.
Möchte reinstoßen, rumwühlen, rausschneiden, hilfreich vergessen lassen.
Das Innere nach außen bringen,
es verstehen lernen, lösen lernen, erledigen lernen.
Entfernen, was zu viel ist, entfernen was unnötig ist, untersuchen was weh tut.
Zu viel schwirrt herum, will Ruhe und Leere.

Der Druck steigt an,
die Stimmung verdunkelt sich. Zwischen Akzeptanz und Verzweiflung, zwischen dem Jetzt und den Erinnerungen.
Die Wünsche werden ausgeschaltet, sie schmerzen viel zu sehr.
Die Hoffnung macht sich auf den Weg, zu entfernen Sphären.
das Bekannte tut weh, das Neue sticht tief.
Nichts hilft, nur neuer Schmerz taucht auf und bleibt.

Dieses letzte Aufbäumen

Mit einem T-Shirt
Mit einem Lippenstift
Gegen die Ruhe
Gegen die Stille

Für ein wenig Herzklopfen
Für ein wenig Gänsehaut
Gegen die Langsamkeit
Gegen den Schmerz

Mit einem Geschenk
Mit einem Gedicht
Gegen die Leere
Gegen die Kälte

Bevor die Kraft nachlässt
Bevor der Winter kommt

© René Oberholzer, 2021

Rotes Scheitern!

Rotes Scheitern!

Die Seele,
Nicht mehr rein,
doch Rot soll es sein!!!
Denn Schnitte am Arm,
lassen vieles verzeihen!

Der Arm
nur zweckmäßig,
ganz eng abgebunden!
So lässt sich,
das Kunswerk,
viel schöner abrunden.

Die Länge und Tiefe,
bestimmst du nur selbst,
denn wichtig am Ende,
was du davon hältst.

Die Klinge so schön,
sehr dünn und ganz scharf,
schneid ich gern hinein,
bevor es erwacht!

Nun greif ich zum Messer,
und fang an zu schneiden,
denn anders,
lässt sich,
der Druck nicht vermeiden...

Dreißig Hiebe
sollten es sein.
Die Liebe zum Körper,
nur noch im Schein...

Das Ritzen verboten,
Ich schneid lieber rein,
denn Ritzen tut weh,
und das muss nicht sein!

Der Fluss nun schön stark,
ich mag es so arg,
der Arm am Erliegen,
durch zahlreiche Hiebe.

Die Farbe ist klar,
so schön kräftig Rot.
Mal wieder versagt,
vorbei an dem Tod!

Gedichte über Schmerz - Seite 378

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8. Ein Stückchen Pfand

Dunkel

Dieses letzte Aufbäumen

Rotes Scheitern!