Gedichte über das Schicksal - Seite 404

Sanfte Wellen
und reißende Flut
bist du. Geliebte.
Treibst mich weg,
ziehst mich an
immer noch
nächtens
dieses Sehnen
nach allem,
und nichts
lässt mich hoffen.
Garnichts..

Zwei uniformierte Männer kamen auf mich zu:

"Sind Sie Herr...?

"Ich weiß, sie sind gekommen, um mich abzuholen, sagte ich.

"Was meinen Sie?", die beiden Herren sahen mich fragend an, da entgegnete ich:

"Da habe ich mich wohl geirrt, dabei saß ich schon auf gepackten Koffern. Doch das Unvermeidliche wird noch wahr werden..."

"Das Unvermeidliche?", fragte einer der Männer, sichtlich verwirrt.

"Eines Tages", fuhr ich fort, "werden Sie mich holen kommen, mir die Zunge nehmen, mich knebeln, mir mit Gewalt einbläuen, Stillschweigen zu bewahren..."

Die Männer schauten mich erschrocken an

"...Und auch", sagte ich, "würden Sie mir das jetzt natürlich nicht glauben, doch die Sachen sind gepackt. Irgendwann werden Sie mich holen..."

N.Fender 2012/2013