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Gedichte über das Schicksal - Seite 185


Zukunft

Monotonie meiner Gedanken,
ich frage mich, was ich mich fragen könnte…
Atome umkreisen mein Hirn wie Nebel
die Gedanken, mein Bauch rumort,
Atmen fällt schwer, mein Kopf bleiern,
denke ich an die nächste Zeit,
was kommt wohl als nächstes?
Noch eine Vergewaltigung aus Kindertagen,
noch eine Mondlandung,
noch ein Flugzeugabsturz?
Die Tage sind voll von dröhnenden Lichtern,
Kinderkreischen und Lebkuchenduft
strömt mir ins Gehirn,
Weihnachten ist angesagt,
„ohne mich!“, denke ich nur,
was bringen die kommenden Tage?
außer einer Armee von Nikoläusen?
Trübe Gedanken oder fröhliche?
Ich weiß, dass ich es abwarten muss.
Meine Gehirnhälften streiten sich in letzter Zeit
immer öfter – irgendetwas wächst in mir,
nicht nur eine unsichtbare Spannung,
die sich noch nicht löst.
Angst habe ich nicht,
immerhin etwas, denke ich.
Lausche der Musik, die langsam dahinplätschert,
dann, plötzlich, denke ich an meine Vergangenheit…
Meister der Krisen könnte ich mich nennen,
ich muss lachen, irgendwie komisch,
aber diesen Titel trage ich wohl zu Recht,
und das macht mir Mut,
Meister der Krisen, Krisen des Meisters,
was mich nicht klein kriegt, lässt mich größer werden,
wachsen, wie eine Blume, die dem Regen trotzt,
und wieder: Gedankenleere
leere Gedanken und Kopfschmerzen,
die sich in den Vordergrund drängen,
mein Hirn pulsiert,
auch ein Zeichen von leben – und leben lassen,
ich spüre meinen Kopf, spüre mich, spüre Leben in mir,
und das Leben spürt mich in sich,
Lebensgeister, die mich langsam wecken,
von denen ich mich – noch immer müde –
an die Hand nehmen lasse,
entführen lasse in eine unbekannte Zukunft,
meine Zukunft, voller Lichter, voller Liebe,
voller Leben und Lebendigkeit,

und auf einmal weiß ich wieder,
dass ich eine Zukunft habe,
groß und bunt und voller Leben,
voller Freude, voller Lebensfreude.
Ich werde meine Vergangenheit mitnehmen
in die Zukunft, aber ich entscheide,
wann ich sie mir anschaue und wann nicht,
das nenne ich Freiheit, meine Freiheit,
die ich mir erkämpft habe,
und darauf kann ich wirklich stolz sein –
wie eine Blume, die dem Regen trotzt…


ls021201
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Mein Bauch gehört mir!

Mein Bauch gehört mir...
Wem sonst?, könntest Du fragen
meinen Eltern, könnte ich sagen,
sie haben mich schließlich gezeugt
oder meinen Freunden, könnte ich sagen,
weil sie immer Witze drüber machen,
oder meiner Freundin, könnte ich sagen,
denn sie beschwert sich immer über ihn
Mein Bauch gehört mir...
Und wenn Du mich fragst, wem sonst?,
dann sage ich Dir, dass das lange Zeit
nicht so war...
Willst Du nicht mal ein bisschen abnehmen?,
fragte mich meine Mutter oft
Du solltest mal etwas abnehmen,
mahnte meine Freundin mich immer wieder
Sie sollten unbedingt abnehmen,
rieten die Ärzte, das ist gesünder
Eigentlich sollte ich schon mal versuchen,
wieder ein bisschen abzunehmen,
hörte ich mich selber sagen
Und ich sage Euch: Mein Bauch gehört mir!
Er gehört mir und er gehört zu mir!
So, wie er ist. Und so, wie er ist, ist er gut!
Mein Bauch ist das Zentrum meiner Gefühle,
mein Sonnengeflecht der Sitz meiner Wärme,
mein Bauchnabel der Ursprung meiner Seele,
das Tor zur Außenwelt,
die mich einst mit Nahrung und Energie versorgte.
Wer wäre ich ohne meinen Bauch?,
meinen wunderschönen, warmen, weichen,
wohligen, dicken, runden Bauch?
Ich weiß es nicht und möchte es
auch gar nicht wissen
Auch wenn ich die 100 Meter nicht
in 15 Sekunden laufen kann,
auch wenn meine Kleidergröße mittlerweile
fast 5 XL beträgt,
auch wenn Du beide Arme brauchst,
um mich zu umbauchen,
so möchte ich meinen Bauch nicht mehr missen.
Es hat lange gedauert, bis er mir ein Freund wurde.
Zu viele haben gegen ihn angekämpft,
und ich selbst schließlich auch.
Doch jetzt ist Schluss damit,
mein Bauch gehört mir!
Ohne meinen Bauch hätte ich auch
meinen Busen nicht, meine schönen
kleinen, mädchenhaften Brüste.
Die sind auch sehr weich, empfindsam und schön!
Nicht nur sie machen mich zu einem
sehr weiblichen Mann.
Meine ganze Art, mein ganzes Wesen
ist sehr weiblich, sehr rund,
und darauf bin ich ungemein stolz!
Und deswegen sage ich,
der ich im 8. Monat schwanger bin,
Euch allen, wie schon viele Frauen vor mir
es getan haben:
Finger weg von meinem Bauch, denn:
Mein Bauch gehört mir!


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