Gedichte über das Schicksal (Seite 162)

Im Altenheim

Ist man alt, kommt in die Jahre,
wird das Leben schnell zur Ware.
Das Pflegeheim zur Zufluchtsstätte.
Umsorgt zu werden, man gerne hätte.
Doch sind zu oft es nur Minuten
Tür auf Tür zu, müssen sich sputen!
Wird wie am Fließband therapiert.
Die Würde schnell hierbei verliert!

Vollgepumpt mit Medizin.
Gilt hier nur Ruhe, Disziplin!
Man wird zur Nummer ohne Namen,
mit einer Zahl, vielleicht am Kragen.
Gedemütigt und schikaniert,
die Selbstachtung dazu verliert.
Täglich aufs Abstellgleis geschoben,
die Selbstbestimmung einen entzogen!

Das Buch meines Lebens...nr.2

Das Buch...nr.2

Wie viel Seiten hat Das Buch meines Lebens?
Auf diese Antwort warte ich vergebens.
Willst du das wirklich wissen hab ich mich gefragt?
Nein hab ich sofort darauf gesagt.

Ich bin jedes Risiko eingegangen,
Verbote haben mich gereizt,
habe mir oft Prügel eingefangen,
und hab mit Lügen nie gegeizt.

Nicht an Morgen gedacht nur Heute gelebt,
nicht immer bei der Wahrheit geblieben,
nach Hause kam ich meistens zu spät,
und habe auch mal übertrieben.

Bin weder Egoistisch und kenne kein Neid,
war zu Kompromissen immer bereit.
Ich mag auch mal die Stille und Ruhe,
und hasse geziertes Getue.

Ich sehe Optimistisch in unsere Welt,
bin glücklich auch ohne Geld,
und bleibe so wie ich bin,
denn mich zu verbiegen hätte keinen Sinn.

Rückblick

Gut gemeinte Dinge,
enden oft im größten Streit.
Aufopferung im falschen Sinne,
hat beste Freunde schon entzweit.

Wenn die Grenze überschritten ist,
ein Mensch sich selbst verliert,
sich beim anderen selbst vergisst,
gibt es meistens bitteren Zwist.

2014

Phönix aus der Asche

Ob Meise, ob Reiher, ob Dompfaff, ob Geier
Ob Jäger, ob Dichter, ob Kaufmann, ob Richter

Wir alle geraten in Todesgefahren
wer immer wir sind - es geht so geschwind

Verbrennen, vergehen, verdursten, erstehen
aus heiligem Feuer - und werden ein Neuer

Die älteste greifbare Gestalt des Phönix ist der altägyptische Benu in Gestalt eines Reihers, der im Abstand von mehreren hundert Jahren erscheint, bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt und aus seiner Asche verjüngt wieder aufersteht

Dienstbesprechung im Himmel

Die Götter kommen früh halb acht
zur Dienstbesprechung jener Macht,
die von den Riesen ward geboren
Drei Nornen halfen jenen Toren,

die der Krieg beinah verzehrt
Nun, eines Besseren belehrt,
vermochten sich stets zu beraten
verhindern einen weit'ren Schaden

Drei Frauen an dem Weltenbaum,
die war'n in jenem heil'gen Raum,
wo alle Dinge sind im Werden,
die sich vollenden hier auf Erden

So mag ein jeder in sich geh'n
und hier etwas bei sich versteh'n
mag halten inn'ren Rat und Stille
auf dass gescheh' der hohe Wille

Die beiden Göttergeschlechter der Wanen und Asen, die nach der nordischen Mythologie nach einem Krieg einen Friedenspakt schlossen, mussten sich täglich bei den Nornen am Weltenbaum einfinden, um das weitere Vorgehen zu beraten und um weiteres Unheil zu vermeiden. So finden wir auch in unserer Tradition in dem Thing friedenswirksame Maßnahmen und Strukturen. Die Frauen spielten dabei eine ausschlaggebende Rolle.

Gedichte über das Schicksal - Seite 162

Im Altenheim

Das Buch meines Lebens...nr.2

Rückblick

Phönix aus der Asche

Dienstbesprechung im Himmel