Sortieren nach:

Gedichte über Religion - Seite 11


Pastors Geburtstagsfeier

Beziehungspflege auf dem Lande
ist nicht nur gut und pflegt die Bande,
dass Kirche und die Obrigkeit
zusammenhalten jederzeit.
Der Herr Pastor (von Gottes Gnaden)
hat zum Geburtstag eingeladen.
Die hübsche Köchin namens Ellen
soll das Menü zusammenstellen.
Denn zweifellos; zu solchem Feste
gehören nur die besten Gäste.
Der Bürgermeister, Polizei,
und auch der Lehrer ist dabei.
Der Apotheker und so weiter
und auch ein Paragraphenreiter,
so ungefähr der halbe Fiskus,
kurz, die Gesamtheit des Snobismus.
Nun weiß man ja, an solchem Tage
gibt es zuweilen Saufgelage.
Die schöne Ellen goss im Nu
die Festgesellschaft völlig zu.
Und selbst der Pastor, der sonst schüchtern,
der war am Ende nicht mehr nüchtern.
Nur der Herr Lehrer voller List
weiß, dass man besser nüchtern ist.
So endete die tolle Sause
und singend schwankten sie nach Hause.
Im Pfarrhaus fand man es sehr nett,
dann ging im Duo man ins Bett.

Doch morgens stellte sich heraus:
ein Silberlöffel fehlt im Haus.
Die Köchin scheint nicht so begehrlich,
sie meinte, sie sei fromm und ehrlich.
Dann sagt der Pastor unverhohlen,
den hat der Lehrer nur gestohlen.
Und listig meinte der Pastor:
„Den Delinquent knüpf ich mir vor!“
In einem Brief, doch mit Bedacht,
zog er den Diebstahl in Betracht.
„Der Lehrer hätt‘ vor allen Dingen
den Löffel doch zurückzubringen!“
Der Lehrer schrieb ganz unverhohlen:
„Er hätt‘ den Löffel nicht gestohlen.
Herr Pastor haben Sie bedacht,
wo Sie die letzte Nacht verbracht?“
„Ich wett‘ mit Ihnen dergestalt,
Ihr Bett war morgens noch ganz kalt;
und sage Ihnen unumwunden,
den Löffel hätten Sie dort gefunden!“
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Der Brief an den lieben Gott

In Köln, da lebte eine Frau
in einer Welt, die eher grau
Ihr Haushalt war nicht gut bestellt,
mit einem Wort: da war kein Geld

Sie überlegte hin und her,
woher denn Geld zu kriegen wär
Ihr kam ein Einfall, sapperlott -
und flugs schrieb sie dem lieben Gott:

"Oh guter Gott, bin alt und arm,
das Geld ist wenig, hab Erbarm!
Bräucht‘ 100 Euro, und dies schnell -
ich müsst sonst hungern auf der Stell!

Hat's in den Kasten rasch gesteckt
Ein Postmann hat den Brief entdeckt
Er schaut darauf, was soll er machen?
'Dem lieben Gott' ist doch zum Lachen!

Er denkt sich aber, Spaß muss sein,
d e r geht mal ins Finanzamt rein!
Am nächsten Tag dort angekommen,
wurd' dieser in Empfang genommen

Doch was geschah mit jenem Brief?
Der Leser liegt wahrscheinlich schief,
denn ein Beamter dacht' daran,
wie man der Frau wohl helfen kann

Was glauben Sie, das ist kein Scherz:
auch im Finanzamt hat man Herz!
Der Mann im Anzug dacht' sich still:
'ist nicht ein Weg, wo wirkt ein Will?'

Man sah ihn in dem Büro wandern,
von einem sammeln, dann vom andern
Am Ende waren immerhin
im Beutel siebzig Euro drin

Und der Erlös wurd' unverwandt
direkt an diese Frau gesandt ...
Die Frau, die konnte es kaum fassen:
der Herrgott hat sie nicht verlassen!

So schrieb sie einen Dankesbrief
In Eile sie zum Postamt lief:
"Oh lieber Gott, ich dank Dir so
für wunderbare hundert Euro!"

Doch solltest meiner Du gedenken,
noch einmal gütigst etwas schenken,
so möcht' ich Dich um Eines bitten,
nicht dem Finanzamt was zu schicken,
denn diese haben ungelogen
von hundert dreißig abgezogen!
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige