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Gedichte über Politik - Seite 116


Das Wandermusikerlied des 18. Jahrhunderts

Ich verließ mit Freude mein Elternhaus
Und zog in die große, weite Welt hinaus
Die Laute war stehts als Partnerin mit
Und folgte mir auf Schritt und Tritt
Frankreich war mein erstes Ziel
Doch von Reichtum sah in nicht sehr viel
Das Volk stand nahe dem Hungerstod
Hatten sie nicht mal Geld für ein Laib Brot

Ich reise weiter von Land zu Land
Mit meiner Laute in der Hand
Rucksack, Proviant und gesundes Bein
Mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein

Ich blieb noch etwas in Paris
Bis ich es nach Versailles verließ
Dort hatte der Adel ihren Thron
Und kannten nicht das Wort Inflation
Sie feierten immer ein prunkvolles Fest
Und gaben Steuern aus, bis zum letzten Rest
Für das Leid des Volkes hatten sie kein Ohr
Worauf nach Jahrzehnte jeder den Kopf verlor

Ich reise weiter von Land zu Land
Mit meiner Laute in der Hand
Rucksack, Proviant und gesundes Bein
Mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein

„Bleibt jetzt stehen und habt nun acht“
Schrie mich ein Soldat an, in der Nacht
Er war mit vielen bunten Orden dekoriert
Ich war ins Land der Preußen hinein spaziert
Ich wollte ihn zum Lächeln bringen
Und begann ein zotiges Lied zu singen
Er reagierte doch ein wenig barsch
Schlug mich mit dem Stock aus seinem Arsch

Ich reise weiter von Land zu Land
Mit meiner Laute in der Hand
Rucksack, Proviant und gesundes Bein
Mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein

Mein Weg führte mich nach Osten
Meine Laute begann schon zu frosten
Ein bärtiger Mann sagte „Oh moy drug“
Wobei er mir auf die Schulter schlug
Ich sagte, dass ich am erfrieren bin
Er hielt mir ein Glas klares Wasser hin
Ich trank es gleich in einem Zuge leer
Was danach kam, weiß ich leider nicht mehr

Ich reise weiter von Land zu Land
Mit meiner Laute in der Hand
Rucksack, Proviant und gesundes Bein
Mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein

Ich kam dann an einen Bauernhof
Der Gutsherr behandelte die Bauern schroff
Er behandelte sie als sein Eigentum
Es hatte was mit Leibeigenschaft zu tun
Ich fragte ihm, was das bitte sei
Sind denn nicht alle Menschen frei?
"Mit Erde im Gesicht und auf dem Bein
Sieht er doch auch aus wie ein Negerlein"

Ich reise weiter von Land zu Land
Mit meiner Laute in der Hand
Rucksack, Proviant und gesundes Bein
Mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein

Ich kehrte wieder nach Hause zurück
Und wusste nun von meinem großen Glück
Hier war jeder Mensch noch etwas wert
Es gab immer warmes Essen auf dem Herd
Der Wind bläst den Waldduft mit sich mit
Ein Schluck aus dem Gebirgsbach hält mich fit
Denn nur hier allein fühl ich mich wohl
In meinem schönen Heimatland Tirol

Ich reise nichtmehr von Land zu Land
Ich halt meine Laute in der Hand
Berge, die Flüsse und diese Leut
Mehr brauch ich nicht zur Glückseligkeit.
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Abschied von der Demokratie

Ich stehe jetzt und hier
Und nehme Abschied von dir
Vergessen werde ich dich nie
Liebe, geschätzte Demokratie

Du wurdest gerade erst geboren
Schon warst du leider verloren
Du wolltest die Welt verbessern
doch niemand wollte dich bewässern
so sah dich niemand im vollen Glanz
Du bist das größte Opfer im Machttanz

Das Volk soll über die Welt regieren
Plakatiertest du auf allen Papieren
Es war ein wunderschöner Gedanke
Die Mächtigen stellten jedoch die Schranke
Sie benutzten zwar deine Worte
Doch man sah an mancher Orte
Sie sind nichts als warme Luft
Und wenn das Volk nach dir ruft
Wird auf sie gnadenlos geschossen
Oder ins Gefängnis eingeschlossen

Es regiert auf dieser bösen Welt
Wer Waffen hat und dazu das Geld
Und das ist nur sehr selten das Volk
So blieb dein angestrebter Erfolg
Doch ein ziemlich bescheidener
Und manchmal ein halbseidener
Da wird das Volk erst dann befragt
Wenn eine Umfrage vorhersagt
Dass das Volk dieselbe Meinung hat
Wie die Regierung von deren Staat
So glaubt man bei den Regierungswahlen
Es ändern sich nur die Prozentzahlen
Doch auf der Welt bleibt alles gleich
Und wer das Geld hat und ist reich
Der ändert mit Bestechungsgeld
Nach seinem Wunsch die Welt

Sehe ich dann die Weltnachrichten
Fällt es mir nun schwer zu dichten
Wie heißt es doch immer so schön
Und lässt man gerne wo stehen
Die Feder ist mächtiger als das Schwert
doch auf dieser Welt ist es umgekehrt
die, die nach Demokratie streben
sind leider bald nicht am Leben
Die Menschheit ist in großer Not
Denn du bist leider schon Tod
Und es regiert die Selbstsucht
Dabei wird alle herum verflucht
Wie gerne hätte ich deine Welt erlebt
Bevor man dich heute zu Grabe trägt

Gibt es keine positive Wende
Wo alles im Happy End ende?
Ich vermute es leider nicht
So endet auch dieses Gedicht
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