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Gedichte zum Pfingsten - Seite 5


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Pfingst-Corona-Gebet

Willst du, dort oben, uns alle bestrafen,
zu viele Tote und Kranke in Spitälern schlafen.
Der Mund maskiert, man könnte toben,
dabei würden wir dich gerne loben.
Grenzen geschlossen, Schaufenster verhangen,
ohne Rollenpapier war uns alles vergangen.

Traf man jemand, haben beide geguckt,
Abstand gehalten, soweit man spuckt.
Hotels und Ferienhäuser geschlossen, weltweit,
für den Urlaub keine Plätze, nur nutzlose Zeit.
O Herr, dort oben, du Glaubensgenie
Warum verdienen wir hier unten diese Pandemie?

Gibt es nicht genug Verkehrstote und gebrochene Knochen
mit Bettenbelegung für zahlreiche Wochen?
Betreuung und Bildung in Hörsaal und Klassen
Sind doch wichtig für die Zukunft der Massen.
Theater, Kultur, selbst Kirchen wichtig seien,
was uns bleibt, sind Kinos im Freien.

Handel und Wandel stets Arbeit gaben,
nur Einmannbetriebe jetzt Vorteile haben.
Soll göttlicher Wein vergammeln im Fass?
Alleine nur trinken macht auch keinen Spaß.
Fußball, das Zuschauer freies 90 Minutenspiel
fehlt nun Groß und Klein als Emotionsventil.

Sollen wir hungern, als Ersatz für die Kriege,
oder weil vieles fruchtlos geschieht auf der Liege?
Pfingsten das Fest heiler Glaubensverbreitung
wird zu Tagen geiler Normüberschreitung.
Das Klima ändert von Jahr zu Jahr,
es wird trockener und wärmer, als es je war.

Brände vernichten, was jeder braucht zum Leben.
willst du dort oben, das wirklich erleben?
Die Glocke rief einst und alle Christen kamen,
jetzt ist die Kirche leer und keiner sagt:
Amen.

31.05.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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