Gedichte über ohne Altersbegrenzung - Seite 19

Wolkentheater l...

Ein Meer von Wolken am Himmel spaziert
sehe, wie es sich dort oben formiert
man meint sie wären in großer Eile
auf der belebten Wolkenmeile
ein Schmetterling groß wie ein Haus
schwebt weit über die Meile hinaus.

Ein Mutterschaf flauschig und rund
mit ihren Schäfchen grast auf Wolkengrund
voll Übermut bellt der Hirtenhund
für seine Wolkenschäfchen er die Ohren spitzt
arglistig und dunkelgrau der Wolf ganz gewitzt
hinter einer hohen Wolkenmauer sitzt.

Ein Hund, ein großer, starker Brocken
bleibt vor einem Wolkenbaum kurz hocken
schlappe Ohren, Puschelschwanz und kurzes Bein
lässt sich auf das Spiel mit einer Katze ein
der Wolkenzoo ist riesig, bietet viel Platz
für Fuchs und Hase, Maus und auch die Katz.

Kuh mit Kälbchen lassen sich in der Ferne sehn
frage mich, was macht der Tiger hier
ist doch gar nicht sein Revier
hat auch noch jemand mitgebracht
ein Elefant schön und groß, tellergroße Ohren
wollte mal eben seine Elefantin begehren.

Und schon kommt aus der Arktis ein Wal
auf seinem Rücken mit einem Eisbär angeritten
die Möwe lässt sich nicht lange bitten
über die Wolkentiere hinwegzuziehen,
sich mit ihnen, mit dem Wind im Kreise drehen
bis fremde Winde sie nach woanders hinwehen.


04.08.2022 © Soso

Einfach Mensch...

Ahnen, die lange Zeit schon schlafen,
ob Edelleut', Bauern oder Grafen.
Sind von denen geprägt, die vor uns waren,
über uns wachen im Hier und Jetzt.

Treten in zurückgelassene Spuren,
Abdrücke, die weitergetragen,
kaum spürbar -, in uns verborgen,
neue Seiten werden täglich aufgeschlagen.

Geben uns, was und wie wir sind,
Seele, Versagen, Hoffen und Bangen,
prägen Ängste, Sehnsüchte, Verlangen,
Verständnis, Zorn und Zuversicht.

Sind nur ein Moment im ewigen Sein,
auf der Suche nach dem eigenen Ich.
Übertreten unbekannte Schwellen,
wollen das Leben, - uns selber spüren.

Sind Schattenläufer, Regenbogenmaler,
Luftschlossbauer, Geheimnisträger,
gehen auf Wanderung mit Hoffen im Herzen,
Mensch unter Menschen sein zu dürfen.
 
 

03.08.2022 © Soso

Unsere Zeit...

Vorbei die Jugendzeit voller Träume, 
sie kommt nicht mehr zurück, 
das Leben diktierte unser Stück. 

Trafen uns in Bars, auf den Straßen,
die Welt stand uns offen, 
zogen über Grenzen hinaus,

machten uns keine Gedanken, 
brauchten keinen Lebensplan,
dachten nur geradeaus,

hatten weder Geld noch Gut, 
im Gepäck unsern jugendlichen Mut, 
so waren wir, so war unsere Zeit.

Freundschaft im Innern ist leise,
bewahrten dieses wertvolle Gut,
standen zusammen in Freud und in Not.

An unsere bedingungslose Freundschaft, 
die Abenteuer, denken wir gerne zurück, 
an die nie wiederkehrenden Momente,

diese unglaublichen Lebensgeschenke,
das gemeinsame unverpasste Glück,
diese Zeit kommt nicht mehr zurück.


01.08.2022 © Soso

Mein Ahne...

Er schaut
mich an,
von der Wand.
Der Ahne
mit der Ahnin
an der Hand,

Gesichter -
eingefroren
wie verloren,
tragen sie
umgeben von
Erinnerung,
die Gewissheit
der Vergangenheit,
gefangen in
der Zeit,
in Einigkeit.

Ohne Klagen
Sorgen ertragen.
Kinder geboren,
verloren.
Schicksal
angenommen,
darüber
hinweggekommen,
haben gelitten
gestritten
geliebt
manchmal
geirrt.

Gefangenschaft,
schmerzhaft
im Blick zurück.
Heimfahrt,
Herz bewahrt,
mit Zuversicht
sich aufgemacht,
Neues zu
erkunden,
gefunden.

Wegbereiter,
Geschichte
geschrieben,
geschuldet
jener Zeit.
Etwas von ihm
ist geblieben,
überdauert
die Vergangenheit.
Er schaut mich an,
der Ahne
an der Wand.

( Ein Bild dazu auf der Bilderseite)

28.07.2022 © Soso