Gedichte über das Naturreich - Seite 203

Manch Wolkenschiff zieht unverdrossen,
am wasserblauen Himmelszelt,
ein, zweimal hat es kurz gegossen,
heiß, ist die sommerbunte Welt.
Ganz klitzekleine Wasserperlen,
stupst noch ein müder Wind darnieder,
von Eichen, Buchen, Linden, Erlen,
der nahe Bach, er flüstert wieder.

Bald drauf grollt Donner in den Hallen,
des Himmels, wo das Dunkel steigt,
da Wolkentürme sich nun wallen
und sich ein erster Blitzschlag zeigt.
Das scheppert nun mit lauten Tosen,
die Donnertrommel schlägt mit Macht.
Drum zittern Gräser, Blattwerk, Rosen,
derweil der Wind, zum Sturm erwacht.

Nun geht die ganze Welt wohl unter,
ein Regensturz treibt über Land.
Die grellen Blitze tanzen munter,
durch schwarzverwirkte Wolkenwand.
Die Bäume rauschen und des Baches
Flut, nun ein Schauspiel der Natur.
Ein Bild des Lichtes und des Kraches.
wie man erlebt, es selten nur.

Kurzdrauf nimmt ab, der große Regen,
die Hitzezeit ist wohl gerächt.
Dafür steh´n Pfützen auf den Wegen,
das Donnergollen, scheint geschwächt.
Auch jagt das Blitzen langsam weiter,
wo sich der Himmel schon erhellt.
Da wo am End´ der Himmelsleiter,
ein Regenbogen still dazugesellt.

© Hansjürgen Katzer, Juli 2015

Federleicht

Kleine sanfte weiche Feder
Steckst vollgepresst in edle Daunen
Abend für Abend fest gedrückt

Flieh kleine Feder flieh
Dort das offene Fenster sieh
Lass dich raus wehen, fallen, schwebe

Federleicht nach unten drudeln
Fast stehend in windstiller Luft
Ein Windhauch bringt wieder Höhe

Schwebend durch die Lüfte gleiten
Federleicht in deinem weißen Kleide
Die Luft der Freiheit atmen

Doch so langsam geht’s hernieder
Lass dich fallen dort in den Bach
Mäandernd forttreibend auf dem Wasser

© Ingelore Jung
2013

Die Bachblüte - Wegwarte
auch Chicory genannt

Am Wegesrand steht ein Blümelein
taucht in des Sonnenlicht´s Strahlen ein
unscheinbar zog sie das große Los
denn als Bachblüte wirkt sie ganz groß

Bestens geeignet sind diese Blüten
für Menschen die sich nicht davor hüten
endlos übertrieben stets einzumischen
und dies als Fürsorge noch aufzutischen

Sie handeln natürlich nach bestem Wissen
glauben die Dinge wohl lenken zu müssen
besitzergreifend die Eifersucht
Klammern treibt den Partner zur Flucht

Ganz ohne Durchblick greifen sie ein
um kalkulierend ausgleichend zu sein
erwarten ernsthaft und generell
größte Dankbarkeit schön offiziell

Fühlen sich schnellstens zurückgesetzt
spielen das Opfer sie sind ja verletzt
Richten bewerten so gerne im Leben
was ihnen schwer fällt ist das Vergeben

Gluckenhaft sich mit den Kindern befassen
unfähig sie vollständig loszulassen
So hat sich manch Kind total abgeseilt
ein anderes ewig bei Muttern verweilt

Wegwarte Sinnbild der Mutterliebe
dass diese innere Leere nicht bliebe
begünstigt das Loslassen wenn man bereit
schenkt Liebe und wahre Geborgenheit

@ Nordwind
15.juli 2015

....ganz schön Pfiffig - gell

Ein Eichhörnchen hat immer einen Plan
Nüsse sammeln und Nahrung verstecken
den Feinden zu trotzen pfiffig spontan
dass Habichte kopflos an Bäumen anecken

Spiralförmig klettern am Stamm sie empor
das Vogelhirn kann der Bewegung nicht folgen
da es längst die Orientierung verlor
sie kollidieren anstatt sich zu balgen

Auch Baummarder stets flink hinterher hechten
Verletzungsgefahr droht hier allemal
die Eichkatze kann das was sie so gern möchten
der Schwanz wird zum Fallschirm im freien Fall

Beim Springen jedoch wirkt er wie ein Flügel
das Hörnchen wird meterweit katapultiert
wendig entkommt es des Erzfeindes Prügel
weil´s Steuerruder Schwanz funktioniert

Gefahr in Verzug - bevor man sich sputet
der buschige Schwanz wird in kürzester Zeit
unmittelbar bis auf´s Höchste durchblutet
mit Infra- Rotstrahlung steht er bereit

Selbst Schlangen fühlen sich hier unterlegen
da seine Kampfart schöpferisch eigen
sterben durch Feindeshand ach nein von wegen
Marder und Habichte können´s bezeugen

Klein possierlich und sportlich geboren
gibt es jedoch feindliche Ergüsse
hat der Gegner längst schon verloren
denn dann gibt´s etwas voll auf die Nüsse...

@ Nordwind
12.7. 2015