Gedichte über das Miteinander - Seite 160

Unter Bäumen ist es gut sein
Bist du gesellig, bist du allein,
Bist du beschirmt, der Erde verbunden
Kannst du atmen, kannst du gesunden

Unter Buchen ist’s schattig und kühl
Unter Eichen ein erhab’nes Gefühl
Unter Linden trifft man sich gerne
Durch Kiefern scheinen nachts die Sterne

Unter der Weide, da bist du zuhaus
Unter Eiben ist‘s manchmal ein Graus
Unter Kastanien sitzt man gesellig
Im finster'n Tann ist's nicht so gefällig

Unter Birken geht's schwungvoll und leicht
Unter Espen wispert's vielleicht
Unter'm Mammut fühlst du dich als Zwerg
Beim Gingko geh'n Dichter ans Werk

Unter Bäumen kannst du gut sein
Manchmal gesellig, manchmal allein,
Bist du beschirmt, der Erde verbunden
Kannst atmen, lauschen, kannst du gesunden

Vertont: https://youtu.be/3DOui1o22Gs

Kritik - was für ein garstig Wort!
Dabei ist sie ein wichtiger Bestandteil
im Zusammenleben am gleichen Ort,
jeder hat das Recht aufs eigene Urteil.

Wenn sachlich fundiert vorgetragen,
lässt sich schnell auch hinterfragen,
ist der Grund für die Beanstandung
nachvollziehbar und zeigt von Ahnung.

Wenn jetzt noch gleich wird angeführt,
wie der Missstand auch verbessert wird,
kann eine Überprüfung stattfinden,
konstruktive Kritik lässt sich einbinden.

Destruktiv dagegen greift sie ins Leere,
reines Gemecker an einer Tatsache
ist nur eine oft nervige Beschwerde,
wenn nichts folgt auf die Nachfrage.

"Nein!" und "Nicht mit mir!" auf Tafeln,
begleitet von haltlosem Geschwafel,
nur laut gegen etwas total zu sein,
wie es besser geht? steht im "Nein!"

Gesetze, Regeln sind für alle gedacht,
Nachteile für Einzelne nur logisch,
durch Wahlen wird Kritik eingebracht,
Veränderungen sind dabei kategorisch.

Kritik - griechisch für Kunst der Beurteilung
Richtig angewandt ist sie sehr nützlich!
Als Mittel nur zum Disput ohne Peilung,
verkommt sie eindeutig missgünstig...

© meteor 2025

Vieles in meinem Leben bisher
tangierte mich äußerst periphär ...
es schien mir nicht wichtig
berührte mich auch nur flüchtig ...

erst oft viel später, weit hinterher,
denke ich zurück, eher brüchig ...
an vieles erinnere ich mich nicht mehr,
nur am Rande, es war ja nichtig!

verpasste Chance im flüchtigen Blick
ein Mensch streift mich zufällig
ich nehme ihn nur kurz wahr
hab ein Gefühl von seltsam nah ...

der Lebensstrom reißt mich weiter
im Traum erscheint dieser Wegbegleiter
erst in dieser zeitlosen Gedankenwelt
unterbewusst Kontakt hergestellt ...

ab diesem Moment im Echoraum
sehne ich mich zurück ins Gestern
zu der Verzweigung im Lebensbaum
um den anderen Weg zu testen ...

so ungefähr und doch so schwer
ich weiß, es gibt keine Rückkehr
und wieder streift mich ein Mensch
diesmal halte ich inne, zeige Präsenz ...

dreh mich um und warte auf Kontakt
doch jetzt tangiere ich nur äußerst periphär
ob diesen Menschen auch ein Traum packt?
die Antwort bleibt verwehrt im Fragenmeer ...

und so treibe ich weiter im Strom
schwimme mit vielen Fragezeichen ...
meine Strömung versteckt manch Option
zu spät seh ich sie zurück verbleichen ...

© meteor 2025

Ach mir geht es ja so schlecht!
Doch mein Zigarettchen schmeckt.
Und nun, was soll ich sagen,
Rauch ich weiter mit Behagen.

Schimpft mein Doktor auch mit mir,
Bin halt süchtig, kann ich was dafür.
Von Indianern lernten die Idioten,
Der blaue Dunst gehört verboten.

Früher sperrte man sie in ein Kabinett,
Inzwischen raucht die ganze Welt.
Versengen sich die heißen Lippen,
Werfen weg die brennenden Kippen.

Stinkende Kippen weggeworfen,
Wo sie gehen und stehen allerorten,
Milliarden Kippen ungezählt,
Zünden an die ganze Welt.

Rei©Men 2025