Gedichte Über Mahnung - Seite 61

All die Berge, Brot im Lot,
verfallen still dem Überfluss-Tod.
Ein Spiegel, kalt und gläsern klar –
von dem, was einst mal besser war.

Ein Zeichen unseres Ego-Wahns,
ein Denkmal aus dem Maßlos-Wahn.
Materialismus – stolz und blind,
als wären wir nicht Menschen, Kind.

In einem Land, das blüht und lacht,
wird täglich Nahrung weggemacht.
Was für ein Irrsinn, welch ein Schmerz –
die Schande frisst sich tief ins Herz.

Ich träume von der neuen Zeit,
in der Vernunft sich leis’ verbreit’.
Wo Maß und Demut wieder gelten,
statt Wohlstand achtlos zu zerschellen.

Doch wer verzichtet heut bewusst,
wenn alles glänzt und alles muss?
Wer stellt sich gegen diesen Drang,
wo kaum noch jemand Hunger rang?

Fast keiner will das Elend sehen,
wie wir mit Lebensmitteln umgehen.
So bleibt der stille Brotberg dort –
ein Mahnmal gegen Überfluss und Mord.

Gestern gingst du dort hinein,
in eine Bar so hell und fein.
Eine Schönheit nahm dich aus,
du warfst 1000 € einfach raus.

Durftest du sie wenigstens berühren,
durftest du sie ein wenig verführen?
Die Luft war süß, die Stimmung schön,
doch dein Geldbeutel ist leer – nichts zu sehn.

Du warst so klug, so voller List,
darum hab ich kein Mitleid gewiss.
Ich kann dir keine tausend Euro leihen,
deine Frau wird dir schon verzeihen.

Glaube mir, in den Läden herrscht ein falsches Spiel,
mit knallharter Ausbeutung als Ziel.
Vergnügen kostet mehr als man denkt,
und mancher Traum wird bitter verschenkt.

Drum merk dir dies bei jedem Schritt:
Eros lockt, doch man zahlt den Hit.
Die Lehre liegt klar vor deinem Blick:
Wer sich verliert, bezahlt den Preis zurück.

Er kann deine Stimmung verbessern,
kann aber auch zur Plage werden.
Frischer Wind hilft uns auf Erden,
ist angenehm bei Hitze an Gewässern.

Manch einem bläst er ins Gesicht,
oder lässt seine Haare wehen.
Er schafft freien Blick zum Sehen,
bahnt den Weg zu hellem Licht.

An grauen Tagen wird er zum Sturm,
viel Wackeliges wird weggefegt.
Mancher hofft, dass er sich bald legt,
damit Ruhe einzieht im privaten Turm.

Neuen Zauberwind braucht jedes Land,
den Stinkendes und Muffiges muss weg.
Seine Kraft erfüllt so einen edlen Zweck,
wenn kranker Unsinn wird verbannt.


(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Klar, ist unsere Erde krass versifft,
das weiß doch jeder miese Stift.
Die Ostsee voll mit Weltkriegsmunition,
dazu Hochkonjunktur der europäischen
Waffenproduktion.

Bedrohungslügen werden tonnenweise
produziert,
da ist man clean und lügt ungeniert.
In Europa setzt man weiter voll
auf Waffen,
Rüstungskonzerne klatschen
und lachen.

Dafür viele alte Brücken krächzen,
deutsche Autobahnen mächtig ächzen.
Fachkräfte fehlen an allen Orten,
überteuert sind Energie und Torten.

Lehrermangel gibt es schon seit Jahren,
Altersarmut haben wir, wie bei
den Zaren.
Das Glück der Bürger wird mit
Füßen getreten,
das passt doch alles nicht zu
unserem Planeten.


(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba