Gedichte Über Mahnung - Seite 16

Heute habe ich's nochmal versucht -
wie wild getobt, geklagt, geflucht:
Die Worte gingen ihrer Wege,
die Zuhörer wie immer desinteressiert und träge,
dem Gähner schon nicht mehr verlegen
da ist mir so, als hätt's den Tag nie gegeben, ...
... an dem wer aufsteht und schreit:"Stopp!"-
Eine Bewegung mit Herz, kein wütender Mob.
Ein Tag, an dem mal was getan,
als Ergebnis nicht nur Worte kam',
an dem der Krieg verrufen, alle Agression,
an dem Frieden und Aufarbeitung die einzige Mission.
Doch so weit weg
unter Asche, Scherben, Geröll und Dreck,
liegt dieser Tag wohl begraben
und verloren das, was wir von Natur aus haben.
Der Grund: Es ist schwer
und Egoismus macht's einfacher:
wenn Zweifel versteckt, Geister ungeweckt
und Gefühle, die kein Herz kann erweichen,
wenns Publikum schläft, die Meinung nicht schmeckt
und Worte uns nicht mehr erreichen...

N.Fender

>Bush-Blair-Englisch für Anfänger<

Tief schürft man begierig nach dem schwarzen Gold,
tief auch bemisst man der Schürfenden Sold,
doch fließen geheim aus prallvollen Kassen
Gehälter, strategisch gewichtet nach Klassen,
verlockend bemessen in Dollarmillionen,
Getreue für hilfreichen Dienst zu belohnen,
die störenden Größen zu eliminieren,
willfährige Bosse zu inthronisieren.
Zum Teufel mit zartem Unrechtsbewusstsein,
wir müssen doch smart und moralisch robust sein!

Verwehrt uns die Welt
das begehrteste Gut
auch für kostbarstes Geld,
investieren wir Blut!

Dies vermählt mit Hass sich zu giftigem Schlamme,
gebiert eine unheilvoll leuchtende Flamme.
Aus loderndem Schoß steigt begreiflicher Terror:
This is the first lesson in <Human Error>!

Günter Uebel, März 2003 ....
... angesichts des bevorstehenden Irak-Krieges

Wer schreitet erhitzt durch die Mittagsglut?
Es sind Vater und Sohn ohne Mütze und Hut.
Der Vater packt das Kind bei der Hand
und zerrt es voran längs des Weges Rand.

„ Mein Vater, siehst du das Flugzeug dort schweben?
Es besprenkelt die Felder und spendet Leben."
„ Mein Sohn, es wird landen, schon sinkt es herab,
nur lässt es den giftigen Treibstoff noch ab. "

,, Mein Vater, lass uns im See dort schnell baden!
Er wird uns erfrischen und kühlt uns're Waden."
„ Mein Sohn, er dient dem Reaktor zur Kühlung,
und bist du naiv und nimmst mit ihm Fühlung,
so dringt dessen Strahlung dir tief in das Mark,
nie wirst du gesund sein und niemals auch stark."

„ Ach, Vater, ja, groß und ganz stark möcht' ich sein!
Warum bin ich so blass und weshalb auch so klein?"
„ Mein Sohn, als noch Mutter im Leibe dich barg,
da trank sie gern' Südwein und rauchte auch arg. Die Gifte, die die Plazenta durchdrangen,
sie bleichten alsbald deine rosigen Wangen."

„ Mein Vater, warum tun die Menschen dies nur.
zerstören sich selbst und auch die Natur?"
„ Ach, mein Sohn, wär's doch bloß bei den Affen geblieben,
die Erschaffung des Menschen, die war übertrieben!!! "
Günter Uebel, 2000

Kabarett und Zirkuszelt!
Das ist die Bühne, deren Welt,
wo sich die Politik bewegt,
Beschlüsse fasst und sich auslebt!
Die „kalte Progression“ zuletzt,
die täglich alle uns zusetzt,
da lebt der Staat sich aus und nimmt!
Auf das die Kasse für ihn stimmt.

Die Verschwendung, eine Plage,
ist man kaum noch Herr der Lage!
Das Schwarzbuch, liest sich wie ein Triller,
da wird nachdenklich man und stiller.
Diesen Sumpf, mal trockenlegen,
nicht der Gier, sich zu ergeben.
Was Volksvertretern so einfällt,
schnuppern sie erst, am großen Geld!

So ist es halt und bleibt es immer,
nimmt vieles sich der Staat und schlimmer!
Wächst hier die Gier von Jahr zu Jahr,
der Wasserkopf, denkt nicht mehr klar!
Was bleibt für mich, für meine Tasche?
Hat Konjunktur und wird zur Masche!
Diätenwahn und Nebeneinkunft,
entbehren hier jeder Vernunft!