Gedichte über Liebe - Seite 2552

Im vorigen Jahr habe ich einen geliebten Menschen verloren.
Danach fühlte ich mir, als wäre ich neu geboren.
So hilflos hatte ich mich noch nie gefühlt.
Trotzdem hat mich eine andere Liebe wieder berührt.

Mein Ex-Mann zeigte sehr viel Einfühlungsvermögen.
Weg gewischt waren fast unsere gegenseitige Lügen.
Meine Lebenspartnerin kann ich trotzdem noch nicht frei geben,
denn sie war für mich, übrigens früher auch er, mein Leben.

Jetzt träume ich nicht nur von ihr.
Aber ich sehe auch, er ist kein Tier.
Er scheint mir alles vergeben zu wollen.
Ich denke aber nur noch, er kann sich trollen.

Ich habe zu kämpfen mit einem großen Verlust.
Trotzdem sehne ich mich zum ausheulen seine Brust.
Aber wie kann ich das erreichen,
das er nicht wieder tut mir entweichen?

Ich bin deswegen bin ich hin und her gerissen.
Er scheint mich immer och zu lieben und das ganz verbissen.
Soll ich ich ihm eine zweite Chance geben?
Kann er werden ein Teil in meinem Leben?

Es ist der frühe Morgen

Es ist der frühe Morgen,
An dem ein Strahl mich weckt:
Licht will er mir besorgen,
Wenn er die Nase neckt.

Der Griff nach rechts gibt Klarheit,
Weil dort mein Weibchen liegt,
Sich räuspert, tändelbereit
Sich näher an mich schmiegt.

Doch da die Hand nicht fündig,
Ist gleich das Bettchen leer,
Sendet mir kurz und bündig:
Verlangen hat es schwer…

Weibchen bleibt angezogen,
Kommt mit gutem Frühstück,
Ist zur Küche abgebogen
Und füttert so mein Glück.

„Zur Physiotherapie musst Du!“
Fast hätt‘ ich das verschlafen.
So zieh‘ ich an die Schuh‘,
Lass‘ die Masseurin schaffen…

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Der Du mir

Der Du mir Jahre hast geschenkt,
Weil Du mich hierher hast begleitet,
MICH, meine Schritte hast gelenkt
Unser Lager fantasievoll bereitet,
Bist Du mir Glück bei guten Worten
Und Teil des Lebenslaufs geworden.

Geh‘ ich aus, so gehst Du mit,
Hab‘ ich Wünsche, erfüllst Du sie,
Begleitest mich auf Schritt und Tritt.
Den Unmut seh‘ ich dabei nie,
Weil Du mit mir ja niemals streitest,
Einfühlsam die Blicke weitest.

Aufmerksamkeit ist Deine Stärke,
Strickwerk, auch wie man Gutes kocht,
Erfolgversprechend Seelenwerke,
Mit Langmut hast Du es vermocht
Zum Drängen mich so zu verführen,
Dass wir der Liebe Freuden spüren.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Wenn ich so viel von meinem Traummann erzähle,
liegt es daran, das ich mich sehr quäle.
Einerseits sind meine Gedanken, an den Partner, den ich verloren habe.
Aber mein Traummann hatte wirklich eine Gabe.

Seine Liebe war zu mir wirklich sehr tief.
Auch wenn einiges lief ziemlich schief.
Trotzdem hatte ich von so einem Mann schön früher geträumt.
Dabei habe ich nichts versäumt.

Versäumt ihn wieder los zu werden.
Dabei war er das Beste, was mir passieren konnte auf Erden.
Er war ganz so anders wie mein eigener Vater.
Mein Vater war für mein Leben kein guter Berater.

Ich sah, wie er meine Mutter behandelte.
Deswegen hatte ich mir geschworen, so einen Mann wollte ich nicht.
Damals für mich nur ein Mann auf der Erde wandelte.
Dieser Mann liebte ausschließlich nur mich.

So einer war mein Ex-Mann.
Er meinte nur, er es nicht anders kann.
Denn er hatte auch ein zerrüttetes Elternhaus
und sagte sich immer, da muss ich raus.

Seinen Schwur nie so zu werden, wie unsere Väter
hat er ständig eingehalten.
Dabei gerät er
immer an seine Grenzen.

Trotzdem gab er mir alles was ich in meinen Träumen gewünscht habe.
Das wir nicht mehr zusammen sind, empfinde als sehr schade.
Dabei müsste ich mir nur in mein Herz sehen,
denn dann wüsste ich, wo meine Fahnen des Glückes wehen.