Gedichte über Liebe - Seite 2130

Sie sagte
Sie fühle sich
Wie nach einer langen Katastrophe
Und es überhaupt nicht glauben könne
Dass sie endlich vorbei sei

Ich antwortete
Ich fühlte mich
Wie wenn ich verstanden hätte
Und es überhaupt nicht glauben könne
Dass sie vor meiner Türe stehe

Sie sagte
Sie fühle sich
Wie wenn sie etwas überlebt hätte
Und es überhaupt nicht glauben könne
Nicht tot zu sein

Ich antwortete
Ich fühlte mich
Wie wenn ich verstanden hätte
Und es überhaupt nicht glauben könne
Dass das Schicksal sich gewendet habe

Sie sagte
Sie fühle sich
Wie wenn sie etwas gesucht hätte
Und es nicht glauben könne
Es endlich gefunden zu haben


© René Oberholzer

Seelenverwandt

Sand knirscht,
Wärme unter den Füßen
der Himmel Purpurrot.

Nur Wir
Mit uns
Allein

Weit draußen
glätten die Wellen
das Meer
und über uns, violett,
taucht die Sonne
ein ins Wolkenbett

Im sanften Übergang
ist der Abend da
und der Mond,
mit silbernem Licht,
zeigt stumm
den Liebenden
den Weg

© Inge Millich

In meines Herzensgrund
seh ich dein Bild,
du machst mich gesund
und lächelst mild...

So zart liegst du in mir,
wie Blütenduft,
ich singe Lieder dir
und hole tief Luft...

Mein Atem wandert verhext,
leis mit dem Wind,
dort wo der Pfeffer wächst,
bin ich sein Kind...

Doch du in mir bist
meiner Heimat Pol,
hab die Welt nie vermißt,
fühl mich bei dir so wohl !

Copyright Daniel Behrens

In die Vergangenheit schauen,
das soll nicht sein,
ich denke da anders,
viel schönes war dabei.

Gutes und schlechtes,
verborgen in mir,
nehme beides mit,
und öffne eine Tür.

Du kannst es ändern,
steht an dieser Tür,
was schlecht gewesen,
ändere es hier.

Ich gehe hinein,
und fange an,
erzähle der Liebe,
wie alles begann.

Wie ein Zauber,
fühlt es sich an,
die Liebe nimmt die Traurigkeit,
ganz sanft in ihre Hand.

Ich erzähle von Liebe,
Glück und Traurigkeit,
das schlechte löst sich auf,
aus der Vergangenheit.

Ich konnte Vergeben,
Stück für Stück,
deshalb denke ich gerne,
an die Vergangenheit zurück.

Januar 2021 Sabine Volkmar