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Gedichte über Liebe - Seite 1930


... weiß ich, dass es den Himmel gibt

Ich schaue zurück in die vergangene Zeit
Als du und ich zusammen waren
Es war vor vielen etlichen Jahren
Wir lachten, tobten und waren immer zu zweit
Ein Lächeln kommt mir über`s Gesicht
Beim Gedanken an diese Vergangenheit
Denn du schenktest mir steht’s das Licht

Immer wenn ich dir in die Augen sah
Da wurde mir schlagartig ganz klar
Wenn jemals jemand wie du mich liebt
Dann weiß ich, dass es den Himmel gibt
Immer wenn ich dich umarmend berührte
Und deinen warmen Atem auf mir spürte
Wusste ich, dass es den Himmel gibt
Denn ich war und bin noch in dich verliebt

Die Erde drehte sich unaufhörlich weiter
Und trennte unsere beide Pfade
Denn die Welt kennt keine Gnade
Dein Vater erklomm die Karriereleiter
Und ihr zogt über den Ozean hinfort
Denn er wollte euch als seine Begleiter
Und ich blieb alleine an unserem Ort

Immer wenn ich an dem Ort dann stand
Wusste ich aus aller erster Hand
Weil eine Leere in mir zurückblieb
Dass auf der Welt eine Hölle gibt
Deshalb kehrte ich um auf dem Absatz
Und ich betrat nie mehr unseren Platz
Weil es dort nur mehr die Hölle blieb
Weil es dich dort nicht mehr bei mir gibt

Ich fuhr auf der Datenautobahn
Was ich sah erfreute mich
Denn dort fand ich plötzlich dich
Ich schrieb dich postwendend an
Denn du lebtest wieder hier
Weshalb ich dich für ein Date gewann
An dem Platz von dir und mir

Jetzt, da ich dir wieder in die Augen seh‘
Und mit weichen Beinen vor dir steh
Weiß ich, dass es einen Himmel gibt
Wenn jemand wie du mich jemals liebt
Jetzt, da ich dich umarmend berühre
Und deinen Herzschlag an mir spüre
Weiß ich, dass es den Himmel gibt
Denn du bist auch noch in mich verliebt
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Nichts bleibt

Nichts bleibt

Sie hatte an ihren Kleidern gehangen,
In ihren Schrank oft und gerne geschaut,
Weil damit Lebensgeschichten anfangen,
Die zeigen, wie damals sie schön als Braut.

Fast alles hatt' sie bis heut aufgehoben,
Zu jedem Kleid gab's etwas zu erzählen,
Was sie damit erlebt, was aufgeschoben
Und was sie auch beruflich konnte erwählen.

Dann starb die Mutter, die ihr nahe war,
Und auch die Freundinnen, die mussten gehen.
Ihr Leben war bis dahin für sie wunderbar,
Doch jetzt musste sie denen nachsehen.

Als unheilbar der Krebs sie selbst erfasst',
Musste sie beim Kleiderschrank lange weinen.
Sie spürte nun: Auf Erden sind wir nur Gast,
Anderen wird künftig die Sonne scheinen...

Wehmütig glitten ihre grauen Hände
Über die schönen Stoffe mit den Geschichten,
Doch auch damit gab so leider keine Wende,
Auch sie musste sich nach dem Schicksal richten.

Dem Ehemann ward der Wunsch aufgetragen,
Die schönen Kleider in gute Hände zu geben.
Er konnte ihr den Wunsch erfüllen und zusagen,
Dass in Erinnerung er alles werde aufheben.

Nach ihrem Heimgang und fünf Jahre danach
Gab er dann die Kleider zum Frauenbund.
Dort gab es mit Wegwurf kein Ungemach,
Denn die Frauen taten dort werbend kund:

Die Kleider sollen neue Geschichten erfahren,
Denn die Trägerinnen kleiden sich damit gern,
So dass nach lebensfrohen, vielen Jahren
Gewesenes dem weiteren Leben nicht fern.

Als der Ehemann dann die Syrerin sah,
Die das schönste Kleid seiner Liebsten trug,
Da war ihm plötzlich die Erinnerung so nah –
Und die Trauer schwand wie ein ferner Spuk!

Ihm war damit schlagartig aufgegangen:
Das Leben geht mit der Liebe weiter,
Hält sich deshalb in Trauer nicht gefangen,
Sondern bleibt auch in Zukunft mild und heiter.


©Hans Hartmut Karg
2019

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