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Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 6


Altlandsberg, alte Zeit

Mit Wehmut ach, du alte Zeit
Bist nicht vergessen, doch zu weit
So manches Mal, da wünscht auch ihr
Ach, wär sie kurz noch einmal hier
Doch wer Verstand und Geist besitzt
Weiß, dass kein Zauber, keine List
Jemals wird solche Wünsche füllen
Die leer Verstand und Geist umhüllen

Doch geht ihrs an in Harmonie
Mit Wissen, Takt und Phantasie
So öffnen eurem Wunsch sich Türen
Die nun Verstand und Geist entführen
Ganz neu wird diese alte Welt
Die so nun in die uns`re fällt
Altlandsberg, wie es einmal war
Kehrt uns zurück dann Jahr für Jahr

Von Sümpfen rings umwoben
Von Fließen reich getränkt
Auf Hügeln einst erhoben
In Waldes Einsamkeit versenkt
Ließen Slawen sich erst nieder
Stand Dorf Jabel erstmals dort
Stämme gingen, kamen wieder
Und eine Burg gebahr der Ort

Denn deutsche Siedler einst gekommen
Vereint mit Slawen hier zu leben
Den Flecken an der Burg genommen
Galts einen Namen ihm zu geben
Landsberg, nun war es geboren
Landsberg, du neue Zeit
Die alten Ängste längst verloren
In friedlicher Gemeinsamkeit

Aus Stein die Kirche ward gebaut
Und eine Mauer mit drei Toren
Zwei Türme bleiben uns vertraut
Sind bis heut noch nicht verloren
Klosterbau und Ritterstand
Jahrhunderte ein Hin und Her
Oft aufgebaut, oft abgebrannt
In Zeiten die mal gut, mal schwer

Durch Leutinger kam Luthers Wort
Das in vielen Hoffnung hegte
Und Frieden brachte diesem Ort
Wo der Krumm`seer Streit sich legte
Die Pest war hier, und wieder Tod
Kam in die kleine Stadt zurück
Dreissig Jahre Krieg und Not
Ohne Hoffnung, ohne Glück

Doch bald nun kam die Zeit
Die neu den Anfang brachte
Mit Otto von Schwerins Geleit
Der über alles Werden wachte
Dann später, Kutschen elegant
Ließ Ackerbürger stutzig schauen
Denn König Friedrich auf dem Land
Ließ sich ein Schloss hier bauen

All das ist längst nicht mehr zu sehen
Was fleiß`ge Bürger hier errichtet
Was in Jahrhunderten geschehen
Was Krieg und Feuersbrunst vernichtet
Was Not und Elend widerstand
Erstrahlt heut neu im alten Glanze
Denn Fleiß und Mut stets Wege fand
Den Pflug zu führen und die Lanze

Doch nun genug der langen Reise
Und genug vom alten Ort
Stimmt alle ein, auf eure Weise
Die hier geblieben, die weit fort
Die neu gekommen, die kurz nur hier
All` die uns hier begleiten wollen
Gemeinsam feiern werden wir
Und Landsberg Jahren Ehre zollen

2003 Detlef Maischak
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Der Räubermann!

Wenn der Wind rauscht durchs Gebälk
und am Friedhof die Totenglocke schellt -
dann ist gekommen die Zeit der Banden
die plündernd ziehn durch unsere Landen.

So schleichen sie in dunkler Nacht
wenn alles schläft und keiner wacht -
brechen ein in jedes Haus,
holen Geld und Schmuck heraus.

Menschen sind zu Tode erschrocken
man sieht sie ängstlich in den Ecken hocken.
Da hilft kein Bitten und kein Flehen,
die Unholde auch Morde begehen.

So trieben sie ihr böses Spiel
doch einem ward es nun zuviel -
er nimmt sein Gewehr und tritt hinaus
denn einer der Bande steht vor seinem Haus.

Er schiesst ins Knie dem ersten Schuft
der fällt um –ihm fehlt die Luft.
Die anderen rennen nun um ihr Leben
noch niemals hat einer einen Schuss abgegeben.

Den Waldesrand sie nun erreichen
und in ihre Höhle sich schleichen -
kaum Luft bekommen sie in ihrer Not
vermuten den Anderen gar schon tot.

Doch der ist nicht tot, er liegt auf dem Wege
gleich vor dem Haus in einer Schräge.
Der Mann mit dem Gewehr spricht ihn jetzt an:
Warum stiehlst und plünderst Du - Räubermann?

Der kann sich vor Schmerzen kaum noch regen
will keine Antwort dem Schützen geben.
Er denkt nur Gott gebe mir Geduld
an allem war der Hauptmann schuld!

Doch Schuld - hin oder her
vor ihm steht der Mann mit dem Gewehr,
gewillt ihm die Sünde zu vergeben
er will Reue und nicht sein Leben.

Jetzt gesteht er unter großem Wehen
er sollte plündern und auch stehlen,
für den Hauptmann der im Walde wohnt
und kaum ein Dorf im Umkreis schont.

Er war beim Dorfvogt hochverschuldet
und dieser keinen Aufschub duldet.
So schloss er aus Not sich der Bande an
als Stellvertreter vom Räuberhauptmann.

Die ständigen Zinsen erstickten ihn fast
er zerbrach unter der schweren Last.
Haus und Hof waren schon verloren
drum hatte er Rache dem Vogt geschworen.

Zurückholen wollte er sich sein Geld
um zurückzukaufen sein Haus und sein Feld.
Doch der Weg den er nun gewählet
ist vorm Gesetz gar arg verfehlet.

Er bitte mit Reue um Gnade
für die Schuld die er aufs sich gelade,
Der Schütze, der vernimmt das Leid
und ist zur Hilfe schnell bereit.

Steh auf und folge mir -
ich will und Gottt sei mein Zeuge, helfen Dir!
Du scheinst als Mensch gar nicht so schlecht
hilf mir im Haus und sei mein Knecht.

Und im Dorf vernahm man nun freudig die Kunde
verheilt war nicht nur die Wunde
die Räuberbande, die kam nicht mehr
zurück blieb nur eine Mär!

Thomas de Vachroi anno domini 2013
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