Gedichte über das Leben - Seite 931

Ich bin die Fäulnis, die am Fleisch
sich endlich schadlos hält,
mein Auswuchs unter viel Gekreisch
von stumpfer Klinge fällt

Der schwarze Tod, der über Nacht
das Ruder übernahm,
hat Gott bezwungen in der Schlacht,
dem rechten Christ zum Gram

Die Kirche, sie verfällt verwaist
und mit der Zeit zu Staub,
am Schluss blüht, durch Gesindel meist,
den Kirchenschätzen Raub

In Reih' und Glied am Friedhofszaun,
dorf harrt man stur der Pest,
die Krähen, vor den Schnäbeln Schaum,
erträumen sich ein Fest

Und ist mein Werk hier denn getan,
so führt die Gier mich fort,
auf dass die Erde, so der Plan,
ein menschenleerer Ort

(C) Lars Abel

Ganz knapp vorbei
ist auch daneben
zieht sich durch
mein ganzes Leben
bin ganz schön oft
zu Boden gesackt
viele die sagen
der hat nichts geschafft.

Was viele nicht
verstanden haben
ich bin glücklich
will ich sagen
weil ich weiß
steh immer auf
mein Leben
keine graue Maus.

Ich bin bereit
mal hinzufallen
oder auch mal
aufzufallen
knapp daneben
für mich nicht vorbei
für mein Ziel
Leben (leben)
hat es immer gereicht.

Knapp daneben, immer vorbei??
Da kommt es wohl eher auf das Ziel an!!

MB

Der Kommentar meines Freundes R.
aus einer uns fremden Welt:

Wie Du richtig
bemerkt hast, sind die
Filipinos Überlebenskünstler.
Sie werden nach Corona auch diesen
Taifun Odette bald vergessen haben. Sie
brauchen keine Versicherungen und
werden mit allen Widrigkeiten des
täglichen Lebens problemlos
fertig! Wir können noch
viel von ihnen lernen!
Depressionen und
Selbstmorde
sind ihnen
völlig fremd!
Es gibt in ganz
Palawan mit fast
einer Million Einwohner
keinen einzigen Psychiater!

Also, wenn Du psychische Probleme hast,
gehe einfach auf die Straße, genieße die
Sonne und das freundliche Lächeln,
das Du von allen Seiten zurück
bekommst!... und die Bäume
werden wieder wachsen...


*nach dem verheerenden Taifun auf den Philippinen

Ein Schiff,
taumelnd über die Meere,
das bin ich

Vom Wind,
über stürmische Wogen getragen,
das bin ich

Ist ein Hafen in Sicht,
um so mehr entfernt er sich,
das bin ich

Auf der Suche nach dem,
was ich nicht vermisste bisher
das bin ich

Nach den Sternen greifen,
in unendliche Ferne schweifen,
das bin ich

Gedankenranken,
in andere Sphären mich lenken,
das bin ich

Manch Kelch,
nicht an mir vorübergeht,
das bin ich

Leid und Schmerz,
Herz und Seele berührt,
das bin ich

Über Hürden springen,
mit Zuversicht bezwingen,
das bin ich

Das Sehnen,
die Sucht nach Leben,
das bin ich

26.12.2021 © Soso