Gedichte über das Leben - Seite 862

Ich muß unter die Meere
Wo Herzwellen verschwimmen
Ohne Angst vor deiner Tiefe
Mich in dein treues Blau versinken

Ich muss unter die Meere
Erzähl mir mehr vom Ertrinken
Ob meine Worte zu Tränen
bis in deine unsichtbaren Augen dringen

Ich muss unter die Meere
Konzentriert weichen Atem spüren
In deiner kilometerweiten Stadt
Kraftvoll mich mit deinen Armen verbinden

Ich muss unter die Meere
Ungestümen Sinn zum Wellenschlag
Man sagt unter Wasser ist es manchmal still
Lässt alabasterweiss Gesichter hervorschimmern

Ich muss unter die Meere
Meine Nachtstunde
Mein Untergang
Mein Überleben



© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 17.04.2019]

In der Wüste angekommen
übten wir uns im Schweigen
Durstig nach wirklicher Größe
suchten wir verzweifelt
nach jenen Quellen Lebens
die zersprungen und doppeldeutig
trotz allem ihr Wort hielten
im vielfältigen Dasein verschwindend

Unter den Salzhimmeln
Unter den Sandkörnern
Unter dem Wüstensturm

Miteinander
hinter der Fata Morgana
fanden wir seltsam jene Stille
die uns in Liebe ewig verbindet

nach Sinn in uns




© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 25.04.2019]

Wilde Wälder und bunte Wiesen,
Rauschende Gewässer genießen,
Reales und Wünsche zerfließen
Geschichten von Zwergen und Riesen.

Tosender Wasserfall im Wäldchen,
Dort sind (dir) unbekannte Menschen,
Und du, ein beflügeltes Mädchen,
Bist nur ein Zahnrad unter Rädchen.

Du bekommst Angst, hinter dir lauern
Gestalten auf den höchsten Mauern.
Deine Flucht lässt sie dort versauern.
Das war echt knapp! Kein Weh, kein Aua.

Ist das echt oder ein Traum,
Bin ich wirklich in diesem Raum?
Renne ich weg oder bleib ich hier?
Diese Welt gehört ja dann mir!

Ich kann machen, was ich will.
Diese Welt gestalten, wie ich will.
Sterben kann ich einmal,
Leben aber hier zwei mal.

Ist es nicht das Schönste,
für das "Geliebt" zu werden
was man ist?-
Und nicht für das,
was man gerne sein
würde, voll Verzicht.

Doch welche Hürde
nimmt das Auge,
nimmt das Herz!?
Verzeiht der Kummer,
nie dem Schmerz.?-

Oder eher ein Mehrwert,
Leben einfach zu beschreiben.
Lass Dich niemals treiben
von der Zuversicht.
Denn die gibt es einfach nicht.

Jeder Morgen ist
ein Dir gegebener Tag.
Kein Grund zur Klag.

Jeder Blick,
jedes Lachen,
jede Berührung...
von Dir, läßt
mich Erwachen.

Eine neue
Vollführung
des Lebens
in mir,
im Hier.

Einst,
als es kälter war,
da war es eine
Glücksnacht,
sonderbar.