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Gedichte über das Leben - Seite 769


Stärke

Sei stark!
Das ist der Aller-Welts-Rat
doch was heißt es, stark zu sein?
Was bedeutet das?
Für dich,
für mich,
für unser Leben?

Stärke bedeutet nicht, nie zu fallen
Stärke bedeutet nicht, nie hart auf den Boden zu prallen
Stärke bedeutet nicht, nie zu brechen
oder sich nie zu verletzen
Stärke bedeutet nicht, nie zu weinen
und die Tränen im Gesicht nie und vor allem niemandem zu zeigen

Denn es kommt die Zeit,
in der jeder alles ist,
nur nicht bereit
Es kommt die Zeit,
in der jeder am Boden ist
und sich selbst vergisst
Es kommt die Zeit,
in der jeder keine Kraft mehr hat
Es verschont dich,
hast du das wirklich gedacht?

Und wenn du dann am Boden liegst,
kriechst du in den schwarzen Schatten,
liegst in einer Pfütze aus Selbstmitleid
siehst, wie die Zeit
einfach weitereilt,
an dir vorbeiläuft
und nicht zu dir zurückblickt,
nicht auf dich wartet
und einfach ohne dich ihren Weg Richtung Glück startet.
Und du liegst weiter am Boden,
dort unten
Doch das bedeutet nicht, schwach zu sein.

Denn dann,
irgendwann
selbst, wenn es Jahre dauert,
findest du die Kraft,
wieder zu kämpfen.
Irgendwo dort versteckt unter all dem Schmerz,
findest du es wieder, dein blutendes Herz.
Irgendwo dort unter all den Scherben,
wirst du deine zerbrochene Hoffnung bergen,
alle Stücke zusammenkleben
und schließlich weitergehen.

Du wirst kämpfen
um jeden Tag,
den du verloren hast,
als die Zeit an dir vorbeieilte,
nie verweilte,
als sie ohne dich Richtung Glück rannte
und nicht mal deinen Namen kannte.
Du wirst Schlachten schlagen,
die Reste deines Lebens einpacken
und sie ihr hinterhertragen.
Du wirst kämpfen,
wie ein Ritter mit erhobenem Schwert,
egal, wie weh es tut,
denn du hast den Mut,
dich deiner Angst und deinem Schmerz zu stellen,
statt in der Pfütze aus Mitleid,
statt in dem schwarzen Schatten
liegen zu bleiben
nur, weil das erst mal einfacher scheint.
Nein, du wirst aufstehen
und es der Welt da draußen zeigen
du wirst weitergehen,
der Zeit hinterher,
ist es auch noch so schwer
du wirst es versuchen
bis du sie vielleicht wieder eingeholt hast.

Doch auch, wenn du das niemals schaffst,
wenn die Zeit zu viel Vorsprung hat
und du sie nicht mehr erreichst,
bedeutet das nicht, schwach zu sein.
Denn auch, wenn du wieder fällst,
dich nur an zerbrochenen Träumen
und flüchtigen Erinnerungen festhälst
und wieder mal alle Kraft verlierst,
bedeutet das nicht, schwach zu sein.
Oder klein.
Oder allein.

Denn auch, wenn du nicht gewinnst
und dir alles durch die Finger rinnt,
wenn du die Sterne nicht halten kannst,
dann bedeutet das nicht, schwach zu sein.
Denn du musst nicht gewinnen,
um neu zu beginnen
Du musst nicht jeden Sieg erringen,
nicht jede Medaille nach Hause bringen,
damit sie sehen,
damit du siehst,
wie stark du bist.

Denn fallen und verlieren, bedeutet keine Schwäche
immer aufrecht stehen und gewinnen, bedeutet keine Stärke
Also falle,
prall auf den Boden,
zerbreche
und verletze dich dabei.
Weine,
zeige die Tränen auf deinem Gesicht
und verliere!
Schwach macht dich das nicht.
Es macht dich menschlich.
Es macht dich zu dem, der du bist.
Es macht dich perfekt.
Und wunderschön.

Denn das, was Stärke wirklich ausmacht,
ist nicht, nie unten zu sein,
ist nicht, jeden Sieg für sich zu verbuchen.
Das, was Stärke wirklich ausmacht,
ist,
es zu versuchen.
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Mehr sein

Wir wollen mehr sein,
mehr als nur leer sein
Mehr sein,
als nur Marionetten
am seidenen Faden,
gesteuert von unsichtbarer Hand,
leblos in lebendigem Gewand
Wir wollen mehr sein,
als nur Maschinen
Mehr sein,
als darauf abgerichtet,
Geld zu verdienen
Mehr sein,
als seelenlose Gestalten,
die ihre Glücklichkeit in den Händen halten
und gleichgültig dabei zusehen,
wie sie ihnen durch die Finger rinnt,
tatenlos; und dann das dunkle Leben beginnt
Blind,
blind für die Liebe
blind für Hoffnung
blind für Glück
du findest keinen Weg zurück
und du willst es auch nicht.
Wann?
Wann interessiert es dich?
Wann machst du die Augen auf?
Wann nimmst du nicht mehr in Kauf,
dass SIE dein Leben bestimmen
und dir sagen, wie du dein Leben zu leben hast
und was dich glücklich macht?

Ja wir,
wir wollen mehr sein,
als Kinder,
denen man ihren Weg vorgibt
Mehr sein,
als Tiere,
die dem hinterherjagen,
was ihnen vorgesetzt wird
und glauben, damit zufrieden zu sein
Wir wollen mehr sein,
als Traurigkeit in glücklichem Schein
Mehr sein,
als allein
Mehr sein,
als Augen,
die sich selbst ihres Glanzes berauben
und es nicht mal merken
Wir wollen...
mehr sein...

Doch dafür musst du kämpfen,
darfst dir keine Pause schenken,
sonst wirst du untergehen
untergehen,
ohne jemals zu sehen,
wie es sein könnte,
echt zu sein
Wie es sein könnte,
zu lächeln
und es ernst zu meinen
Wie es sein könnte,
selbst zu bestimmen
und neu zu beginnen
Oder wie es sein könnte,
nicht nur das zu tun,
was alle machen
Kämpfe,
sonst wirst du untergehen
untergehen,
ohne zu verstehen,
wie es sein könnte,
Glück über Geld zu stellen,
diese Entscheidung bewusst zu fällen
und dazu zu stehen
Du musst dafür kämpfen,
nur einer zu sein
nur ein einziger:
nämlich DU.
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