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Gedichte über das Leben - Seite 713


Was bedeutet mir EUROPA?

Was bedeutet mir EUROPA?

Was bedeutet mir EUROPA? Ich denk‘ darüber nach.
Der Gedanke hält mich ein paar Stunden schon wach.
Es ist nicht so einfach den Begriff zu definieren,
weil die Auslegungen immer mehr variieren.

Ganz einfach sieht es aus in der Geographie.
Da weiß ich ganz genau, wo die Grenzen ich zieh.
Aber dann fällt mir noch die “Festung EUROPA“ ein.
Da sind die Grenzen ganz anders. Wie kann denn das sein?

Da bleibt ein Teil Europas aus der Geographie
ganz einfach außen vor und ich frage mich wie
kann es sein, dass ein Teil dieses Kontinents
wird von der Politik per Gesetz ausgegrenzt.

EUROPA ist auch Brüssel, das sollte man wissen,
wo Beamte die Krümmung der Gurken beschließen.
Man muss das nicht verstehen. Es langt zu akzeptieren,
dass nur so kann das vereinte EUROPA funktionieren.

Während ich noch darüber nachdenk‘, da komm ich plötzlich d‘rauf,
in EUROPA gibt es auch Menschen. Fiel das noch keinem auf?
Es kommen Flüchtlinge vom EUROPA zweiter Klasse im Bestreben,
für sich und ihre Kinder ein besseres Leben,
ohne Willkür der Behörden, ohne Hunger aufzubauen.
Für sie ist es sinnlos auf EUROPA zu vertrauen.

Ich sehe Kinder, die voll Eifer die Schule besuchen,
die jeden Tag ein paar neue deutsche Worte verbuchen,
die im Leben sind endlich irgendwo angekommen ,
denen plötzlich dann wird jede Zukunft genommen.

Eines Tages erscheint die Polizei dann bei Nacht
und hat ihrem neuen Leben ein Ende gemacht.
Sie haben nichts verbrochen. Sie haben nur verloren,
weil sie im falschen Teil von EUROPA geboren.

Da spielt es keine Rolle, welches Trauma sie erleben.
Da wird nicht ein Cent für Kinderschutz ausgegeben.
Je mehr ich darüber nachdenk‘, desto mehr wird mir klar,
dass ein geeintes EUROPA nur ein Traum für mich war.
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Feuer statt Regen (Schriftstück an die Kriegsverbrecher)

„Eure Bomben fallen wortlos, Feuer, das nicht wärmt. Ich sitze am Fenster der Trauer, am Meer. Das Fenster nach innen, das für euch für immer verschlossen bleibt. Am Ende des Krieges werden die Toten gezählt und die ausgebliebenen Wunder. Ihr werdet immer wieder zurückkehren, an den Schauplatz des Verbrechens. Ihr kämpft hart gegen alle. Der Feind ist in euch. Ihr seid stets treu, pflichtbewusst, gehorsam, selbstzüchtig, aber ohne Milde. Euer Glaube versetzt Berge, hinterlässt verbrannte Erde und macht heimatlos. Ihr habt keine Zeit für Mitgefühl und Anteilnahme. Schon morgen werdet ihr nach einem Gott in eurem Stammbaum suchen. Niemand wird euch je richten und die Klageschriften verlesen. Die Zeit weiß, ehe sie niedergeschrieben ist, wird sie oftmals schon wieder zerrissen sein. Während die Augen der Zeugen längst versunken, vergessen in den von euch erschaffenen Gräbern und Höllen liegen. Gelöscht und ausradiert. Verdrängt, aus den heiligen Schriften und Geschichtsbüchern. So richten sich diejenigen das Leben immer wieder ein, die mit der Liebe längst gebrochen haben. So wird auch euer Vermächtnis an die Nachwelt sein. Zerfallene Ruinen der Menschlichkeit werden aus eurer abgrundtiefen Mitte klaffen. Für kurze Zeit seid ihr die Mächtigen, die bewusst Angst und Schrecken verbreiten, süchtig nach dem Gesetz der Blutrache und Vergeltung. Ihr, vom Nachthimmel gestürzte Verderber, ihr seid das Feuer, das nicht wärmt. Eure Willkür tötet, ihr liebt den Terror als Freund und lacht den Tod aus, eure letzte Spur führt ins Nichts.“



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 29.09.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!


Sport ist Mord ...

Volles Haus und lautes Grölen,
Kresse catcht heut gegen Ströhlen.
Um den Ring sitzen die Richter,
überm Ring erstrahl'n die Lichter.
TV meint, sowie die Presse,
einer kriegt heut auf die Fresse.
Sieger winkt der Lorbeerkranz
Looser macht den Eiertanz.
Manager in Samt und Seide
stehen vorne, alle beide.
Als erklingt der Glocke Ton,
packt der Ströhlen Kresse schon,
wirft ihn auf die Matte nieder,
gibt ihm Saures immer wieder.
Nach Minuten Boxen, Treten
werden sie ins Eck gebeten.
„Macht Euch alle!“Schrei'n die Leute.
Kresse fühlt sich unwohl heute.
Gong ertönt, sie tänzeln gleich,
jetzt klopft Kresse Ströhlen weich.
Hin und her geht's fünf, sechs Runden.
In den Pausen leckt man Wunden.
Kresses Mundschutz ging verlustig,
Ströhlen kämpft jetzt äußerst schmutzig.
Tritt den Kresse ins Gemächt
Ströhlen grinst, Kresse wird's schlecht.
Meute sieht wie beide schwitzen,
und sie fordern: "Blut soll spritzen".
Irgendwann ist Ende doch,
Ringrichter hebts Ärmchen hoch.
Heute ist der Ströhlen Sieger.
Kresse ruft.. Ich komme wieder
Doch sein Wort will niemand hören
weil Verlierer doch nur stören.
Leberriss, gequetschte Linsen,
Kresses Hirn, auch den Binsen.
Als sein Manager berichtet
dass er 'n Nachfolger verpflichtet,
war der Kresse arg in Nöten,
wollt' den Manager nun töten.
Wird zum Glück daran gehindert.
Richter mild, weil Geist gemindert.
Er und Ströhlen, welch ein Graus,
leben jetzt im Irrenhaus,
das vom Kampfgeld wird bezahlt,
nicht sehr lang... sie sterben bald.
Neuer Kampf, Wolff gegen Zorne
Manager steh'n wieder vorne.
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