Gedichte über das Leben (Seite 1994)

Ich hab' meinen Maulkorb abgelegt...

Deutschland, wo sind Deine Denker?
Heut‘ geht man ins Dschungelcamp…
Schwachsinn ist des Dichters Henker,
„Lady Deutschland“ wird zum Tramp…

Toleranz in aller Munde,
wie weit gilt’s für Jedermann?
Hör‘ so oft die „frohe Kunde“,
doch wo fängt man da wohl an?

Fatima wurd‘ fast erstochen,
weil sie zu Hans-Dieter steht…
Aber Hassan: „Nix verbrochen,
wenn zu deutscher Hure geht“

Asylantenheime brennen,
braunes Erbgut setzt sich durch,
Wer will schon den And’ren kennen?
Fremde unters Leichentuch!

30 Jahre zählt Leander
und die Heidrun? 60 schon!!
Pfui, die leben miteinander,
er ist jünger als ihr Sohn!

Die alleinerzieh’nde Mami
wird im Dorfe ignoriert,
denn ihr Kind – von schwarzem Ami,
ist als Schande deklariert….

Bist Du „anders“ gibt es Hiebe,
denn die Kirche nimmt’s genau.
Aus manch' Priester Knabenliebe
werd' ich deshalb nicht recht schlau…

Hier wird’s keine Kommis geben,
denn ich rüttle am Tabu.
Und so ist es oft im Leben:
Schweigen deckt die Schande zu…

...dazwischen liegen Welten

...dazwischen liegen Welten

aus verstaubten Erinnerungen
schälen sich verknitterte Momente
und bringen längst vergrabene Träume
an Tageslicht
zurückversetzt in zerronnene Jahre
liegen jetzt Welten dazwischen
aus hungrigen Augen
sprechen leere Momente
und Auswegslos scheint der Weg

in der Mitte ihrer Zeit..
fühlen sie sich vom Leben ausgemustert

@ Bella

Öfter mal was Neues

Zum Nikolaustag für morgen
tat eine Mutter heute besorgen...,
ich sag, wie es ist, es ist kein Scherz,
Hochsaison hat der Kommerz.

Meine Augen sogen sich fest,
an diese Gaben für das Nikolausfest.
Zuerst tat ich stutzen, dann meine Brille putzen,
doch wie ich auch rieb, es tat nichts nützen,
dort lagen große Schokohasen mit Nikolausmützen!!!

© Sabine Brauer

Adventskranz-Brände

Man fragt sich, ist es das wohl wert,
wenn man die Schreckensnachricht erfährt:
die Wohnungsbrände häufen sich,
die Schicksale sind fürchterlich.
Es brennen Häuser, Wohnungen, Heime
das Gas CO2 erstickt im Keime
die Bewohner Mensch und Tier
nicht wert ist´s, daß durch Vergeßlichkeit man
Heim und Leben verlier.
Es brennen die Kerzen am Kranze nieder,
vergessen sind sie, nachdem die Lieder
der Weihnachtstimmung sind verklungen!
Die Flammen lodern...für immer ausgesungen!
Gebt acht, ihr Lieben und Nachbarn mein,
es sollte vor Weihnacht kein Unglück mehr sein!
Gönnt Wehrleuten Ruhe und dem Florian,
löscht Kerzen rechtzeitig und zündet nichts an!

advent

lange nächte, trübe tage,
regen fällt ins herz hinein.
nässe, kälte, mühsal, plage,
düstren sinnes und allein.

lieb, dem herzen fortgenommen,
und kein warten. nichts tritt ein.
keiner wird zum trösten kommen.
flackernd stirbt der kerzenschein.

auf der fensterbank ein blümchen,
pflege es schon manches jahr.
vöglein warten auf ihr krümchen,
mäuschen auf ein nüsslein gar.

Copyright © Marmotier 2014

Gedichte über das Leben - Seite 1994

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Adventskranz-Brände

advent