Gedichte über das Leben - Seite 1816

Draußen in den Straßen
Habe ich nach dir gesucht
Hatte dich verloren
Denn du hast mich nicht mehr besucht

Draußen in den Straßen
Hab’ ich mich verloren
Doch habe ich von dir
Ein Kind geboren

Draußen in den Straßen
Hab’ ich mich verlaufen
Alle um mich herum sagten
„Die will nur was zum Saufen“

Draußen in den Straßen
Ist der Himmel schwarz
Dort flüstert man über mich
„Die da lebt von Hartz“

Draußen in den Straßen
wirken Schreie leise
Dort lassen sie dich liegen
In der Hundescheiße

Draußen in den Straßen
Fassen sie mich an
Dort meinen sie
„Die Schlampe lässt
Doch jeden ran“

Draußen in den Straßen
Hab’ ich mich nach Liebe
Gesehnt
Und nach jemandem
Der mich versteht

Draußen in den Straßen
Bin ich ganz allein
Dort sagen sie über mich
„Die wird selber schuld sein“

Draußen in den Straßen
Bin ich innerlich erfroren
Und mit mir das Kind
Das ich geboren

weihnacht ade.
wir haben keinen schnee.

s'ist wirklich krieg in aller welt,
das kind stirbt tausend tode.
wer hat die herzen zugestellt?
weihnacht kommt aus der mode.

die satten, feisten geben her
gewehre und kanonen.
das christkind schenkt uns gar noch mehr:
aus engeln werden drohnen.

und die im blute bei uns bleiben,
wird schnell der heil'ge geist vertreiben.
verschliesst die tür, macht's fenster zu.
ein christenmensch braucht seelenruh.

weihnacht ade.
vielleicht gibt's morgen schnee.


Copyright © Marmotier 2013

Als ich jüngst im Krankenhaus lag,
bekam ich Post an einem Tag.
Lest, was mein Barbier mir schrieb,
der es sonst mit meinen Haaren trieb:

„Liebe Nachbarn, Freunde, Kunden,
schön dass ihr hier her gefunden.
Immer wenn ihr pünktlich seid,
nutzt uns allen diese Zeit.
Leider vergaß man den Termin
und nicht wie geplant erschien.

Farbe und so musste ich kaufen,
wegen Strom und Wasser laufen.
Die Toilettenfrau vergebens kam,
weil keiner sie in Anspruch nahm.
Der Kessel ward schon geheizt,
damit die Farbe besser beizt.

Aber da ihr nicht gekommen,
hab ich mir das Recht genommen,
euch eine Rechnung zu stellen
über 1/3 der Rechnungsquellen.
Nachfolgend könnt ihr lesen,
wie und was das gewesen.“

30.12.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Möchte nicht nur traurige Gedichte machen,
es gibt doch auch so viel zum Lachen.

Werde erzählen von meinem Mann
der einen neuen Vorderzahn bekam.

Abends muss er ihn rausnehem
in ein Wasserglas legen.

Doch gestern legte er ihn erst auf ein Papier
von einer Tafel Schokolade,das schon leer.

Warf es in den Müll mit dem Vorderzahn noch drin,
er suchte in lange denn ihm wurde bange.

Durchwühlte den ganzen Müll,
mir nicht gesagt was er da will.

Er hat ihn auch gefunden,
ich musste lachen noch mehrere Stunden
fand mich zwar gemein,
doch konnte mein Lachen nicht stellen ein.

Und fast bis in die Nacht,
haben wir noch zusammen darüber gelacht.