Gedichte über Krieg (Seite 214)

Ein Kind auf der Flucht

Den Teddy kannst du nicht mitnehmen,
hat Mutter gesagt,
er ist zu groß,
nimm den kleinen.

Ich laufe schon so lange,
ich weiß nicht wohin.
Wir gehen weg, sagt Mutter,
weg vom Krieg.

Mein Bruder bleibt hier,
er bekommt eine Waffe,
er beschützt unsere Stadt.
Mutter hat beim Abschied geweint.

Wir sitzen am Bahnhof,
es gibt kein Ziel.
Aber ich muss doch zur Schule.
Nichts hat Mutter darauf gesagt.

Ich kenne die Antwort:
Jetzt nicht, jetzt ist Krieg.

Für eine Zukunft! Gegen Unvernunft und Unverstand!

Ich denk' an das Morgen,
an ein besseres Leben,
ganz ohne Ängste und Sorgen.
Bin bereit, dafür alles zu geben!

Ich bin ganz gewiss, da nicht allein!
Wir sind die Mehrheit!
Es muss endlich Friede und Gerechtigkeit sein!
Niemals mehr Kriege mit furchtbarem Leid!
30. 12. 2023

Vom Krieg

Das Grauen brach herein in Jakobs Land.
Um Menschenleben züngelte der Brand.
Es sind die Kinder, die dem Tod verwandt.
Raketen schweigen nicht. Die Hoffnung schwindet.

Im Hass versickert jeder Tropfen Mitleid.
Das Wort verhallt. Es keimt die Scheußlichkeit.
So ist man dann zum Töten auch bereit.
Die Gräber mehren sich. Das Haus geht unter.

In Kinderaugen steht das Weltentsagen.
Vom Schrecken starr. Dem Mund entflieht kein Klagen.
Wo ist die Menschlichkeit, so will ich fragen?
Das Weltenrad steht still. Die Engel weichen.

SDR

Gedichte über Krieg - Seite 214

Weißer Fleck

No Peace

Ein Kind auf der Flucht

Für eine Zukunft! Gegen Unvernunft und Unverstand!

Vom Krieg