Gedichte über Krankheit - Seite 21

Meine Universität
meine alma mater
sie füttert mich mit Wissen
Unser Vater

Vaterunser
Der ist Gott
Ich bin fast Tod
Ich muss morgen sitzen
Nicht Akathisie erleben
Ich will kein Erdbeben
Heulen und Zähneknirschen wieder
Ich bin kein Bandita

Ich will an Uni übermorgen
Aktiv sein
Nicht hyperaktiv
Sondern NUR ein bisschen aktiv
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Ich bin ein Sünder
Ein Leben-Verlierer
Ich bin ganz dir
Totus tuus

Ich will nicht zittern
Ich war aber derjenige
Der sich zittern
Der Zitternde ohne Ende
Ich will mein Uni nicht verlieren

Lieber Gott
Ich wäre in diesem Fall tot
Hilf mir Gott

Es fehlt mir viel Kraft
Ich bin nicht satt
Ich muss mein Ziel erfüllen
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Ich will morgen mein Uni besuchen
Nicht wieder nach direkte Hilfe suchen
Akathisie geh weg!
Geh weg!
Der Teufel geh weg!
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Der Tod ist ein Meister

Ich bin ein Wanderer
"Wer reisen will
der schweig fein still"
Ich reise gern
mit meinem Baedeker
Jedoch kann ich nicht drauf konzentrieren
Ich wandre nur
Sogar um 3 Uhr
Das ist nicht normal
Ich bin wie ein Aal
Ich zittere mich immer
Das Zittern ist hässlich
Meine Beine werden nicht lebendig
Ich brauche eine Hilfe
Ich war schon beim Arzt
Für mich war das aber eine Unhilfe
Ich werde Erleichterung empfinde
Nur wenn ich meine Beine behandeln habe
Sapere aude!
Ich habe Mut
Aber in meinem Herzen herrscht viel Unglut
Ich brauche dringend Hilfe
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa


Der Tod ist ein Meister

Sturmgepeitschtes
zorniges Aufschäumen
der Wogen des Glücks.

Wenn auch im Tränentuch
noch Zuversicht keimt
und die Hoffnung gierig
stumpfen Blicks
nach der Vergangenheit schielt.

Mit den freudlosen Augen
unreifer Gleichgültigkeiten,
bar aller Verbindlichkeiten.
So geht er hin.

– Ohne Händedruck! –
In eine todkranke Zukunft!
Mögen die Wogen sich glätten!


Copyright © da Hihö
2014