Gedichte über Krankheit - Seite 14

Bist du krank, hast du verloren,
wirst von der Pharma du geschoren,
spürst du die Gier, den Aderlass!
ist bodenlos, des Geldes Fass.

Die Impfung gegen Schweinegrippe,
ein Giftcocktail man uns hier spritzte,
die Krankheit, wohl ein Vorwand war,
um zu verdienen, ist jetzt klar!

Zuzahlungen, förmlich explodieren.
Hierbei kannst du nur verlieren,
das Internet, es etwas lindert,
und die Preise für uns mindert.

Bei Operation, da nimm es genau,
kann werden es, zum Supergau,
was man die reinpackt,
oft es ist Schrott,
offenbart später sich,
hier der Komplott!

Ob Ärzte, Pharmaindustrie,
verdienen jetzt, soviel wie nie!
Der Patient, nur eine Zahl,
selten hat, hier eine Wahl!

Seit langem bin ich aufgeregt,
was sich in meiner Brust bewegt,
ist wohl ein Huhn, das ist kein Scherz,
die Medizin nennt es das Herz.
Es flattert hin, es flattert her,
mal flattert’s weniger, mal mehr,
sportiven Ehrgeiz nimmt es krumm,
da hackt es nur auf mir herum.

Will ich mal ein Tänzchen wagen,
tut’s, als ging’s ihm an den Kragen,
nicht einmal Elektroschocker,
Marcumar und Betablocker
machten dieses Tierchen zahm
oder etwas flügellahm,
alles, was das Herz begehrt,
hat es bisher abgewehrt.

Ein Eingriff stand ganz außer Frage,
denn wer zählt schon gerne Tage?
Nun meinte man, es müsste sein,
schob herzwärts mir drei Schläuche rein
und machte dann mit sehr viel Strom
die zweite Isthmusablation.
Was dann kam, war nicht zu umgehen
und hilflos ließ ich es geschehen.

Dass mir vor Schmerz der Schweiß getropft,
lag an der Nadel, die verstopft
den Rücken zierte meiner Hand,
was man erst später hat erkannt.
Angereichert mit viel Strom,
kam mir die Erleuchtung schon -
mit `ner Birne im Gesicht,
gäbe ich vermutlich Licht’

***

Ich weiß nicht warum ich das Leben noch liebe?
Mein Körper ist im Arsch. Mein Verstand ist auch
längst hinüber. Und die Tage sind etwas die ich so
lebe. Mit Pornos! Mit Eierlikör! Mit Torte! Mit
Computer. Und Nachbarn die ich Ärgere. Aber
etwas ist noch da. Etwas mit dem ich hoffe. Auf
eine Klarheit. Mit dem was ich sehe. Mit dem was
ich höre. Das es mehr gibt. Und ich es weiß. Es
hat einen Sinn das ich lebe. Und noch etwas Liebe.
Trotz allem!

Ich weiß nicht warum ich noch was vom Leben
will? Ich habe nur noch Ämter, auf die ich ange-
wiesen bin. Ich habe nur noch Ärzte, denen ich
vertrauen muss. Ich habe nur noch Tage, wo ich
mehr oder weniger Krank bin. Und die ich so
verplempere. Mit Phantasien von nackten Frauen.
Mit Träumen von großen Reisen. Mit der Hoff-
nung auf einen Gewinn im Lotto. Und mit dem
Wissen das sich nichts ändert. Aber ich Denke
an etwas. Und will leben. Trotz allem!

Ich weiß nicht was ich noch will? Was ich noch
kann? Und was das Ganze noch hat? Es ist ein-
fach so da das Leben. Und ich sage mir: „Ok!“
Nimm es! Nimm es mit dieser Behinderung!
Nimm es mit Schmerzen! Und nimm es mit allen
Komplikationen. Und vergiss all den Hass dabei.
Und vergiss all die Aggressionen dabei. Und
vergiss, all das was sinnlos ist. Du liebst etwas.
Das Leben ist noch da. Mit Sonne. Mit Ideen.
Mit etwas das Dir sagt: „Halte aus!“

Klaus Lutz

Viele sind Gesund
in Wirklichkeit sind sie krank

nur wehn Krankheit in die Knie zwang
der weiß was Leben heißt

und geht es dir auch noch so schlecht
weil Krankheit dich gefangen hält
schaue nicht auf
übermorgen
schaue nicht aufs nächste Jahr
sag einfach danke
für den nächste Tag
für die nächste Nacht
und freue dich
was du im Leben alles schon gehabt

die Welt der Wunder
und Magie
erscheint dir jeden Tag aufs neu

man sollte öfters danke sagen
für das Leben
aber auch
für das Leid

wir wissen nicht
der uns gegeben hat das Leben
was er damit meint

ein jeder muss sein Päckchen tragen
auf die ein
oder andere Art
drum verzweifle nicht
an dieser Prüfung
dann wird alles wider gut

ich nehme dich jetzt an die Hand
und geh ein Stück mit dir
denn solang du noch Freunde hast
die zu dir stehen
so lange bist du nicht allein

drum wünschen ich dir gute Besserung
werde schnell wider gesund
und nimmst wider am Leben teil

weil die beste Krankheit
ist nicht einfach geil

f.j.16.04.2012 Gewidmed Ursula die den Kampf gegen die Krankheit aufgenommen hat

Hier sitze ich daheim,
bin zwar nicht allein,
doch darf ich nichts mehr tun,
außer mich „schön“ auszuruhen.
Ich weiß, ihr meint es gut mit mir,
und ich danke euch dafür.
Ihr erledigt all die Sachen,
die mir oftmals Schmerzen machen.


Doch mein Schmerz wird sich nicht mindern,
auch mein Leiden sich nicht lindern.
Das was ich am liebsten mag,
wird mir, ab heute, untersagt.
Ich soll nicht mehr selbst entscheiden
und ich muss viele Dinge meiden.
Dinge die mir Freude geben
meiden - für ein paar Tage mehr zum leben.


Darf nicht mehr selbständig agieren,
mich im Leben ausprobieren.
Ihr seid besorgt, das schätz ich sehr,
doch lasst mich los, das hilft mir mehr.
Die Zeit, die mir noch bleibt zum Leben
der möchte ich noch Inhalt geben.
Ich möchte stets mein leben lieben,
und nicht, für euch, nur länger existieren.


© Michael Jörchel