Sortieren nach:

Gedichte über Katzen - Seite 8


Anzeige


Die Katze

Die Katze
ein gar widersprüchlich' Wesen,
hat fürs Leben ganz eig'ne Thesen.
Mal eigensinnig, stur und wild.
Mal wohlig schnurrend, lieb und mild.
Alles gebend, wenn sie WILL.
Aufgedreht, dann wieder still.
Jederzeit auf Rückzug bedacht,
wer ihr den verwehrt, der nehm' sich in acht.
Verschenkt auch nicht gleich jedem ihr Herz,
prüft lange und vergisst keinen Schmerz.
Doch wenn Vertrauen gefasst, dann ganz,
schenkt Liebe, Treue, Akzeptanz.
Vorsichtig tastend, wenn sie etwas nicht kennt...
Nicht ganz geheuer? Wie schnell sie rennt...
Ist Einzelgänger und sucht doch den Kontakt,
und wenn, dann ganz eng, das ist mal fakt.
Ist zärtlich dann und anschmiegsam,
im nächsten Moment wieder ihr eigener Kram.
Sie hasst das „Muss“, für sie gibt’s nur das „Will“.
Kein Fügen, Unterwerfen, sie mag keinen Drill.
Voll Leidenschaft und Lebensfreude
sucht sie ihr Glück im Hier und Heute.
Doch fehlt die innere Balance,
hat Wohlsein 'ne geringe Chance.
Schöpft Kraft aus sich selbst, zieht gern sich zurück,
sie braucht nicht viel zu ihrem Glück.
Sensibel oft und leicht gekränkt,
genausoschnell wieder Zuneigung geschenkt.
Wenn's jemand nicht gut geht, wie genau sie das spürt,
sie dich dann ganz zart mit dem Näschen berührt.
Als Muttertier ist sie ohnegleichen.
Behütet, beschützt ihre Kätzchen, die weichen.
Katzen - perfekte Seismographen -
spür'n Unheil schon, wenn andre noch schlafen.
Man sagt, ich hätt die Augen vom Tier...
ich glaub, noch viel mehr davon schlummert in mir.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Katzenleben

Als ich unsere Katze fand,
passte sie auf meine Hand.
Irgend jemand warf vor unserem Haus
drei Katzen aus dem Auto raus.
Sie saßen da, total verschreckt,
hätten am liebsten sich versteckt.
Eine kam an meine Brust,
wärmte schnurrend sich vor Lust.

Die andern nahmen Nachbarfrauen
ohne lange nachzuschauen.
Vor Hunger schrie das kleine Bündel
mit dem süßen roten Mündel.
Also hieß es Milch erwärmen
nach ner Sandkiste auszuschwärmen.
Die Küche wurde ganz geschwind
die Wohnung für das Katzenkind.

Die alte Katze, großer Mäuseschreck,
suchte sich nen anderen Fleck.
Ich durfte durch die Küche wetzen
und den Katzenlehrer ersetzen.
Eine Steinchenkugel an der Schnur
reichte uns als Beute nur.
Ich hab sie durch den Raum gezogen,
der Irrwisch ist hinterher geflogen.

Wenn ich meine Zeitung las,
machte Papier zerkauen Spaß.
Oder querfeldein darüber kratzen
mit den ausgefahrenen Tatzen.
Meine Knie waren oft voll Blut,
weil das Krallen Wunder tut.
Dafür zeigte ich ihr hinter Glas,
was im Garten sich satt fraß.

Für Meisen, Amsel, Specht und Spatzen
schärfte heimlich sie die Tatzen.
An Tapete, Couch, ja selbst am Schrank
zog sie ihre Nägel lang.
Im Frühjahr gab es dann Geschrei,
zum Garten ging’ s am Hund vorbei.
Beide haben sich zwar vertragen,
aber nur mit gesättigtem Magen.

Die Katze brauchte nicht zu locken,
der Hund fand selbst restliche Brocken.
Im Sommer sah man sie nur schleichen,
in Sträuchern um die Kater streichen.
Rechtzeitig vom Tierarzt sterilisiert,
hat sie ein schönes Leben geführt.
Wenn ihr der Fensterplatz verwehrt,
machte das Spiel sie umgekehrt.

Eidechsen und Mäuse, frisch gefangen,
ließ lebend sie ins Haus gelangen.
Die krochen dann in aller Ruhe
stinkend um die Tiefkühltruhe.
Nistkästen hieß es zu schützen,
aber auch gegen Krankheit spritzen.
Katzentreff ist mein Autodach,
weil es warm und ziemlich flach.

In die Scheune steckt sie keine Zunge,
da kriegt ne fremde Katze Junge.
Bald werde ich Handschuhe brauchen,
wenn die verwilderten Katzen fauchen.
Wollt ihr auf Neues nicht verzichten,
werd ich im Frühjahr weiter berichten.

01.09.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige